Ein häufiges Bild: dicht beparkte Straßen im Gewerbegebiet Dickenhardt wie hier in der gleichnamigen Straße. Treffen nun Lastwagen und Bus aufeinander, geht nichts mehr. Die Stadt will deshalb an einigen Stellen ein Halteverbot einführen. Foto: Riesterer Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Parksituation erschwert Durchfahrt vielerorts / Stadt ermittelt nach Ortstermin Umfang neuer Vorgaben

Die Stadt erwägt nach einer Begehung vor Ort ein Halteverbot im Gewerbegebiet Dickenhardt. Grund ist die Parksituation und der dadurch erschwerte Verkehrsfluss – auch für Linienbusse. Der konkrete Umfang der neuen Parkvorgaben wird derzeit noch ermittelt.

VS-Schwenningen. Wie an einer Perlenkette geparkte Autos am Straßenrand so weit das Auge reicht. Dieser Anblick gehört im Gewerbegebiet Dickenhardt zumindest an einigen Stellen wohl bald der Vergangenheit an. "Wir prüfen das derzeit noch, aber es wird in Richtung Park- oder Halteverbot gehen", bestätigt Oxana Brunner von der Pressestelle der Stadt dem Schwarzwälder Boten am Freitagnachmittag.

Vergangene Woche habe die kleine Verkehrskommission das Gewerbegebiet diesbezüglich vor Ort begutachtet, so die Sprecherin weiter. Dieses beratende Gremium besteht aus Vertretern des Bürgeramts, des Amts für Straßenbau, Stadtgrün und Altlasten, der Technischen Dienste VS – die eine solche Halteverbots-Beschilderung umsetzen würden – sowie des Polizeipräsidiums Tuttlingen. Die endgültige Entscheidung in dieser Sache liege jedoch beim Bürgeramt der Stadt Villingen-Schwenningen als untere Verwaltungsbehörde, so Brunner.

Hintergrund der Begehung seien Hinweise von Anliegern auf zugeparkte Ein- und Ausfahrten ansässiger Firmen gewesen, aufgrund derer das Be- und Entladen erschwert sei. Zum anderen habe es Rückmeldungen von Vertretern des ÖPNV gegeben. Auch Linienbusse hätten immer wieder Schwierigkeiten mit der Durchfahrt. An welchen Stellen das Halteverbot eingerichtet wird und ob es sich um ein eingeschränktes oder absolutes Halteverbot handeln wird, kann Brunner aktuell noch nicht sagen, "das ist noch in der Bearbeitung". Besonders betroffen vom dichten Parken seien aber die Schubert- und Dickenhardtstraße.

Das bestätigt auch Werner Rogg, Geschäftsführer des in der dort ansässigen Unternehmens Romess Rogg, und beschreibt unserer Zeitung die Problematik: "In der Dickenhardtstraße reiht sich auf einer Straßenseite ein Unternehmen an das nächste. Das heißt, es gibt viele Schichtparker oder Kunden, die die Firmen aufsuchen und irgendwo ihr Auto abstellen müssen." Hinzu komme, dass auch die Anwohner der Wohnungen, die sich an der gegenüber liegenden Straßenseite befinden, in dieser Straße parken, obwohl es für sie vorgesehene Parkalternativen gebe. "Sie parken aus Bequemlichkeit dort, weil es näher zur Haustüre ist", ärgert sich Rogg.

Dadurch, erklärt der Geschäftsführer, sei die Dickenstraße sehr dicht beparkt. Aufgrund der Vielzahl der Unternehmen, herrsche zusätzlich ein enormer Lieferverkehr. "Bei uns müssen auch häufig mal 40-Tonner ausgeladen werden. Wenn nun aber die Zufahrt links und rechts zugeparkt ist, kommen die Fahrzeuge nicht auf unseren Hof." In diesem Fall müssten die Lastwagen auf der Straße stehen bleiben, was den Verkehr in der Straße erschwert. "Möchte dann auch eine Linie des Stadtbusses, der die Dickenhardtstraße in beide Richtungen befährt, die Stelle passieren, geht gar nichts mehr. Und das ist ärgerlich, jedem ist bewusst, dass die Busfahrer ihre Zeitpläne einhalten müssen", sagt Rogg.

"Es ist gut, dass hier eine kleine Industrie ansässig ist", betont Werner Rogg, "aber dann sollte den Firmen auch das Arbeiten ermöglicht werden." Seine Wunschlösung sei zumindest ein eingeschränktes Halteverbot entlang der Dickenhardtstraße zwischen den Kreuzungen zur Rieten- und Gewerbestraße auf der Straßenseite seines Unternehmens. Ob und wann es so kommt, wird sich zeigen: "Eine Lösung soll möglichst zeitnah umgesetzt werden", versichert jedenfalls Oxana Brunner.