Modedesign: Der 26-jährige Mike Lorenz entwirft in Villingen seine eigene Mode / Erste Kollektion hängt im Geschäft
Von Fabian Wagener
Alles beginnt mit einem Blatt Papier und einem Bleistift. Dann legt Mike Lorenz los. "Meistens zeichne ich erstmal, was mir gerade in den Kopf kommt", erzählt er. Mit der Zeit wird aus dem losen Einfall eine konkrete Idee. Und am Ende steht der Entwurf: für Hemden, für Jacken, für Hosen.
Der 26-jährige Lorenz designt Männermode. In der Oberen Straße in der Villinger Innenstadt führt er ein eigenes Geschäft, den "Moos Concept Store". Dort verkauft er auch Modestücke aus seiner ersten eigenen Kollektion, die er vor wenigen Monaten rausgebracht hat. Als die selbstentworfenen Kleidungsstücke den ersten Tag im Laden hingen, war das ein tolles Gefühl, erinnert sich Lorenz. "Ich war schon ein bisschen stolz und habe mich sehr gefreut", sagt er.
Natürliche Stoffe
Lorenz verwendet für seine Designerstücke vor allem natürliche Stoffe, wie etwa Baumwolle. Diese sucht er zumeist in Italien aus, er hat enge Kontakte in das für die Modebranche so wichtige Land. "Ich habe dort einen Modedesigner kennengelernt, dessen Stil mir sehr gut gefällt", berichtet er. Lorenz, der in Sachen Modedesign mehr oder weniger Autodidakt ist, profitiert von dem Wissen seines italienischen Kollegen: "Er hilft mir bei den Schnitten und bringt seine Erfahrung ein."
Es ist auch Italien, wo die Mode von Lorenz produziert wird. Dort, in einer kleinen Fabrik in der Nähe von Florenz, wird hergestellt, was später im Geschäft in der Villinger Fußgängerzone hängt. Warum aber Villingen? Warum nicht eine größere Stadt, wo es eine lebhaftere, eine vielfältigere "Mode-Szene" gibt?
In Villingen geboren
"Ich mag Villingen einfach", sagt Lorenz und lacht. Hier ist er geboren worden, hier hat er viele Freunde und Bekannte. Und mit Blick auf die Modelandschaft sieht er in Villingen viel Luft nach oben und eine Menge Potenzial. "Ich fand es nicht immer einfach, in Villingen Männermode zu finden, die mir gefällt. Irgendwie hat mir was gefehlt", sagt er. Diese Lücke will Lorenz mit seinem "Concept-Store" schließen.
Lorenz Leidenschaft für Mode reicht weit zurück. Schon in der siebten Klasse, auf dem Elite-Internat in Salem, hat er begonnen, sich für Kleidung und Mode zu interessieren. "Vielen Mitschülern ging es damals vor allem um die Marken, nicht um das Aussehen der Kleidungsstücke", erinnert er sich. Das hat er nicht nachvollziehen können, und so versuchte er, sich gut zu kleiden, ohne auf die Marken zu achten. Er probierte aus, kombinierte, ließ sich auf Reisen vor allem von US-amerikanischen und italienischen Designern und Stilrichtungen inspirieren.
Lorenz erste eigene Kollektion hängt seit einiger Zeit in seinem Villinger Geschäft. Er arbeitet aber bereits an einer neuen. Wenn Lorenz über die Kollektion und über Mode im Allgemeinen redet, merkt man, wie sehr ihn das alles fasziniert. "Im Modedesign sind einem keine Grenzen gesetzt", schwärmt er, "ich kann meiner Kreativität freien Lauf lassen."
