Die Pläne für die Sanierung des Schulverbunds am Deutenberg verärgern auch den Elternbeirat. Foto: Moser Foto: Moser

Schulverbund am Deutenberg: Elternbeiratsvorsitzende Susanne Seyfried enttäuscht von Sanierungsplänen

Die Stadtverwaltung erntet für ihren Plan, das Gebäude des Schulverbunds am Deutenberg für nur maximal fünf Millionen Euro "moderat zu modernisieren", massive Kritik. Nach Schulleiter Bernd Ellinger meldet sich nun auch die Elternbeiratsvorsitzende zu Wort.

VS-Schwenningen. Jahrelang pocht Bernd Ellinger, Schulleiter des Schulverbunds am Deutenberg, schon auf eine Sanierung seines Schulgebäudes. In der Vergangenheit wurden immer mal wieder Ausbesserungs- und Reparaturarbeiten vorgenommen. Mal wurde der Fußboden flickenhaft ausgebessert, dann wurden Jalousien und Sonnenblenden nach und nach erneuert. Und stets hieß es vonseiten der Stadt: Die Generalsanierung kann aus logistischen und finanziellen Gründen erst nach Abschluss der Sanierung des Gymnasiums am Deutenberg (GaD) gegenüber erfolgen.

Fünf-Millionen-Grenze

Wie in der Mittwochsausgabe bereits berichtet, kommt das Thema Sanierung des Schulverbunds kommende Woche in die städtischen Gremien. Allerdings nicht mit dem Beschlussvorschlag, jetzt – nach Fertigstellung des GaD – über eine Generalsanierung oder gar einen Neubau des Schulgebäudes zu entscheiden, sondern mit dem Vorschlag, in erster Linie Brandschutzmaßnahmen zu ergreifen und anschließend das Gebäude "moderat zu modernisieren". Und dafür ist, wie Schulleiter Bernd Ellinger im Gespräch am Dienstag bereits kommentierte, auch noch ein Kostenrahmen vorgegeben. Maximal fünf Millionen Euro soll das Projekt kosten, heißt es in der Vorlage.

Zum Vergleich: Die Generalsanierung des Gymnasiums am Deutenberg kostete letztlich rund 31,5 Millionen Euro, wenngleich in den Kosten der Neubau des zweiten Schulgebäudes und auch der Container-Komplex enthalten sind. Bekanntlich sind die Kosten im Laufe der Bauzeit explodiert, und auch die finanzielle Situation der Stadt Villingen-Schwenningen ist mittlerweile eine andere: Der Haushalt weist ein Millionendefizit auf.

Fallen die Erfahrungen des Gymnasiums nun dem Schulverbund zur Last? Dass ein weiteres Großprojekt momentan nicht denkbar ist, weiß Ellinger. Die nun vorgeschlagene Lösung hingegen kann er nicht akzeptieren, wie er bereits verdeutlichte.

"30 Jahre zurückversetzt"

Und damit ist er nicht alleine: "Die Planung macht nicht nur den Schulleiter fassungslos, sondern auch den Gesamtelternbeirat und mich als Elternbeiratsvorsitzende vom Schulverbund", macht Susanne Seyfried deutlich. "Die Eltern sind aufgebracht, man hat das Gefühl, dass eine Realschule weniger wert sei als ein Gymnasium", wirft sie der Stadtverwaltung vor. "Viele Eltern sind regelrecht geschockt, wenn sie das Gebäude betreten und fühlen sich um 30 Jahre zurückversetzt. Immer hat man uns vertröstet, dass erst das Gymnasium fertiggestellt sein muss, dann seien wir dran", berichtet Seyfried. "Das war alles nur Hinhaltetaktik und macht mich wütend, ärgerlich und kann so nicht akzeptiert werden", bekräftigt die Elternbeiratsvorsitzende ihren Standpunkt.

Noch ist der Vorschlag der Stadtverwaltung und der zuständigen Fachämter nicht vom Gemeinderat abgesegnet. Nach Vorberatungen im Technischen sowie Verwaltungs- und Kulturausschuss wird der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch, 9. Dezember, entscheiden.

Der Blick in die städtischen Kassen dürfte den Beteiligten allerdings wenig Hoffnung auf eine andere Lösung für den Schulverbund am Deutenberg machen.