Bezüglich der Suche nach einem neuen Gesamtkomman­danten laufen derzeit auch mit Markus Heinzelmann Ge­spräche. Foto: Archiv/sb

In Feuerwehrkreisen rumort es. Bewerberrunde abgesagt. Stadt hält sich bedeckt.

Villingen-Schwenningen -  19 Bewerber für die Stelle des Feuerwehr-Gesamtkommandanten in VS – so schlecht ist die Bewerbersituation in der Doppelstadt also nicht. Doch trotzdem rumort es hinter den Kulissen gewaltig: Für kommenden Montag war eigentlich eine Bewerberrunde im Zuge der Sitzung des Feuerwehr-Gesamtausschusses geplant. Doch diese wurde nun abgesagt mit dem Verweis darauf, dass die Feuerwehrangehörigen bei der Sitzung mehr zu den Hintergründen dieser Entscheidung erfahren würden.

Parallel dazu kommt zusätzlich zu den 19 Bewerbern nun plötzlich ein alter Bekannter ins Spiel: Markus Heinzelmann. Er hatte das Amt des Gesamtkommandaten für Villingen-Schwenningen schon einmal inne, war ab 2003 für diese Aufgabe zuständig, ehe er im April 2016 überraschend seinen Rücktritt erklärte. Seither widmet er sich bei der Stadtverwaltung vor allem den Themen Zivil- und Katastrophenschutz. Doch der in Feuerwehrsachen fachkundige Mitarbeiter war in letzter Zeit quasi aus der Not heraus, wie zu hören ist, dann doch immer wieder wegen feuerwehrspezifischer Belange von der städtischen Baurechtsbehörde konsultiert worden.

Und gerade was die Kompetenz angeht, so hegt man wohl am Gros der 19 Bewerber um das Gesamtkommandantenamt erhebliche Zweifel, ist zu hören. Unter den Bewerbern soll nach Informationen unserer Zeitung im übrigen auch der aussichtsreichste Interessent für die Stelle des stellvertretenden Kommandanten sein – auch er erfülle die Voraussetzungen für das Amt des Gesamtkommandanten nicht zufriedenstellend.

"Ein Feuerwehrmann mit Leib und Seele"

Nun gibt es offenbar Überlegungen, Markus Heinzelmann, der vor Ben Bockemühl die Stelle inne hatte, auf diese "zurückzuholen". Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten bestätigt der heute 53-Jährige entsprechende Gespräche: "Es sind Leute an mich herangetreten", mehr wolle er dazu aktuell nicht sagen.

Beworben habe er sich auf die Kommandantenstelle definitiv nicht. Ob es trotzdem eine Option für ihn ist, wieder als Gesamtfeuerwehrkommandant für Villingen-Schwenningen aktiv zu werden? "Das ist keine Entscheidung von mir, sondern vom Gemeinderat und der Feuerwehr", sagt Heinzelmann, der sich in dieser Frage bezüglich eigener Ambitionen gerne noch "neutral" positionieren möchte.

Und auch die Stadtverwaltung Villingen-Schwenningen hält sich in der Causa Heinzelmann noch bedeckt. Zu dieser "Anfrage können wir derzeit keine Angaben machen", lässt die städtische Pressesprecherin Madlen Falke gegenüber der Redaktion des Schwarzwälder Boten lediglich wissen.

Die Personalie Heinzelmann war vor allem gegen Ende seiner Kommandantenzeit eine in Feuerwehrkreisen heiß diskutierte – er war kein einfacher Ja-Sager, aber immer ein "Feuerwehrmann mit Leib und Seele", als den ihn der Oberbürgermeister Rupert Kubon nach seinem plötzlichen Rückzug vor zweieinhalb Jahren auch ausdrücklich lobte.