Im Winter für die Fußballer, im Sommer für den Hockeyverein: Im Friedengrund wollen der HC und der VfB Villingen den Hartplatz zu einem Kunstrasenplatz umfunktionieren lassen. Foto: Eich

Vereine wollen Hartplatz im Friedengrund zu Kunstrasenplatz umfunktionieren lassen. Dringender Investionsbedarf.

VS-Villingen - Der Hockeyclub Villingen und der VfB Villingen haben schon seit geraumer Zeit einen gemeinsamen Anlauf gestartet, um einen eigenen Kunstrasenplatz im Friedengrund zu verwirklichen. Auch der Sportstättenentwicklungsplan sieht dringenden Bedarf.

Sie gehen zwei verschiedenen Ballsportarten nach und haben dennoch einen gemeinsamen Wunsch: Sowohl die Hockeyspieler als auch die Fußballer sehnen sich nach einem gepflegten, künstlichen Grün. "Wir sind in Baden-Württemberg eine der letzten Vereine, die noch auf Naturrasen spielen müssen", erklärt Joachim Oberecker, Vorsitzender des HC Villingen, das Bestreben seines Vereins. Das hat einige Nachteile: Schlechtere Ballkontrolle, unpräzisere Pässe, langsameres Spiel und eine große Pflegebedürftigkeit, um das Terrain immer einigermaßen eben zu halten - auch wenn der Untergrund durchnässt und tief ist.

Zwar hat der HCV sicherlich einen der besten und gepflegtesten Naturrasen in der Stadt, doch das Erlernen der Sportart ist auf einem Kunstrasen deutlich einfacher. "Wir haben aktuell einen großen Zulauf an Jugendlichen - und denen wollen wir natürlich optimale Trainingsbedinungen bieten", so Oberecker. Zwar gebe es in Schwenningen einen geeigneten Kunstrasen, "für unsere Jugend ist das aber recht weit weg."

Er sieht allerdings auch, dass die Forderungen recht groß sind, "schließlich sind wir ein eher kleiner Verein." Für den HCV war es daher schnell naheliegend, sich mit dem direkten Nachbarn VfB zusammenzusetzen: "Wir haben besprochen, dass es sinnvoller ist, so etwas gemeinsam zu beantragen." Vor einem Jahr setzten die Vereine daher ein Schreiben auf und formulierten ihren Wunsch.

Doch bisher gibt es noch zwei Probleme. Das größte sei sicherlich, ob es bei der Stadt überhaupt entsprechende Mittel gibt, so der HCV-Vorsitzende. Er habe zudem die Rückmeldung erhalten, dass zunächst abgewartet werden müsse, wie der Gemeinderat in Sachen Sportstättenentwicklungsplan entscheidet. Danach wisse man mehr.

Erst dann könne man das zweite Problem angehen: Welcher Kunstrasen soll es werden? "Die Fußballer wünschen sich eher lange Halme, wir brauchen die kurzen", weiß Oberecker. Das sei auch ein Grund, warum der Kunstrasen beim FC 08 "nur zu 20 Prozent für uns geeignet ist". Zumal das dortige Granulat für Hockey nicht ideal sei.

Erst wenn diese Entscheidungen gefällt sind, könne man sich darüber Gedanken machen, ob der VfB-Hartplatz über einen guten Untergrund verfügt und man diesen entsprechend in einen Kunstrasen umfunktionieren kann. "Das wäre natürlich ein Traum, aber wir müssen jetzt einfach abwarten", ist sich Oberecker bewusst, dass die Entscheidungsfindung Geduld braucht.

Derweil sieht auch der im September vorgestellte Sportstättenentwicklungsplan einen Investitonsbedarf beim Hartplatz des VfB Villingen, die Dringlichkeit wurde mit "sofort" angegeben. Dass Investitionen notwendig sind, steht daher außer Frage. Der städtische Pressesprecher Nicolas Lutterbach erklärte auf Anfrage jedoch, dass dies "von den grundlegenden Planungen des Sportgeländes im Friedengrund abhängt und im Gesamtkontext des Sportstättenentwicklungsplans gesehen werden muss." Es heißt also weiter: abwarten.