Kanzleigasse: Verein soll weiter warten

VS-Villingen. Auch wenn er der Katzenmusik Villingen den Kauf des Gebäudes in der Kanzleigasse 1 bereits vor eineinhalb Jahren in Aussicht gestellt habe, der Verein müsse sich weiterhin in Geduld üben, betonte Oberbürgermeister Rupert Kubon am Mittwoch im Verwaltungsausschuss. Die Katzenmusik könne dort erst einziehen, "wenn die Verwaltung raus ist".

Die Katzen scharren schon mit den Hufen. Sie wollen aus dem Haus in der Kanzleigasse bekanntlich ihr heiß ersehntes Vereinsheim machen. Doch dort steht noch die Hausdruckerei der Stadtverwaltung und die könne eben nicht, wie es bereits vorgeschlagen worden sei, vorübergehend umziehen. "Das macht aus Sicht der Verwaltung keinen Sinn", erklärte Kubon und betonte, das Anliegen der Katzenmusik prinzipiell zu begrüßen. Auch eine Teilnutzung sei bereits geprüft worden, etwa im Obergeschoss des Gebäudes – allerdings müsste das Gebäude dafür statisch ertüchtigt werden. Eine Ausschreibung werde notwendig nötig. Unter dem Strich also läuft es auf eine waschechte Geduldsprobe für den Villinger Verein heraus.

Ummenhofer: "Wollen Sie sich über das Ende Ihrer Amtszeit hinausretten?"

CDU-Fraktionssprecherin Renate Breuning jedoch, hält den Erwerb für den Verein bei einer Ausschreibung für fast nicht leistbar und wittert noch eine andere Alternative: Erbpachtvertrag statt Ausschreibung. Auch Kubon gab zu: "Ich kann mir einen Erbpachtvertrag vorstellen", allerdings sei das Zinsniveau aktuell so niedrig, dass ein Erbpachtvertrag "extrem unattraktiv" sei.

Bertold Ummenhofer (Freie Wähler), der das Thema seit Monaten immer wieder auf den Tisch bringt, argwöhnte in Richtung Kubon: "Wollen Sie sich mit der Hinhaltetaktik über das Ende Ihrer Amtszeit hinausretten?" Kubon habe der Katzenmusik bereits vor eineinhalb Jahren "in einer lustigen Minute" den Erwerb für 100 000 Euro angeboten und solle nun gefälligst Wort halten. Der Verein stehe bereit und sei sich dessen sehr wohl bewusst, dass er dafür auch die Ärmel hockrempeln müsse.