Patrick Willmann, Leiter der Kurgärtnerei, und seine Kollegin Tanja Siekler beseitigen im Kurpark das Laub.Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Auf Team um Patrick Willmann wartet das ganze Jahr über viel Arbeit / Stiefmütterchen gepflanzt

Von Januar bis Dezember gibt es für die Angestellten der Bad Dürrheimer Kurgärtnerei stets genug zu tun. Der Leiter der Kurgärtnerei, Patrick Willmann, und seine Mitarbeiterin Tanja Siekler berichteten über die vielfältigen Tätigkeiten.

Bad Dürrheim. Eine große Aktion war jetzt im Spätherbst zum Abschluss das Pflanzen von Stiefmütterchen im Kurpark. Bevor diese in die Beete kamen, wurde der Sommerflor abgeräumt. Drei Wochen lang am Stück waren die Gärtner damit beschäftigt. Eingesetzt wurden 35 000 Pflanzen. Diese wurden bereits Ende Juni von einer speziellen Gärtnerei bestellt, die dann mit der Produktion beginnt.

Eine Spedition bringt die Pflanzen mit zwei Lieferungen nach Bad Dürrheim, zunächst 20 000 Stück, etwa zwei Wochen später die restlichen 15 000 Stiefmütterchen. Aus immer jeweils drei verschiedenen Kisten müssen die verschiedenen Farben ausgewählt werden, damit es richtig schön bunt wird. Zwischen den Stiefmütterchen werden die Blumenzwiebeln von Tulpen, Narzissen, Hyazinthen, Osterglocken und anderen mehr eingesetzt. "Dabei achten wir auf einen harmonischen Farbverlauf und richten uns nach einer bestimmten Formation", erklärt Tanja Siekler.

Etwa Mitte Mai werden die Stiefmütterchen entfernt, da sie inzwischen ausgewachsen und nicht mehr sehr ansehnlich sind. Danach ist es Zeit für die Sommerflora. "Wir müssen beachten, dass in unserer Region der Sommer später anfängt und früher aufhört als in wärmeren Gegenden", informiert Patrick Willmann. So werde jedes Jahr Bewährtes gepflanzt, aber auch immer wieder etwas Neues. Die beiden Landschaftsgärtner erinnern sich: "In diesem Jahr war der Kurpark wegen der Corona-Situation für viele Bürger und Gäste sehr wichtig. Besonders für diejenigen, die weder einen eigenen Garten oder einen Balkon haben." Erfreulich sei es immer wieder, von den Kurparkbesuchern lobende Worte zu hören. In dem 25 Hektar großen Park befinden sich rund 1000 Quadratmeter Beetflächen, die stets bepflanzt werden. In den Sommermonaten ist Rasenmähen angesagt und bei Trockenheit, so war es insbesondere in den vergangenen zwei Jahren, regelmäßiges Gießen und Besprengen des Rasens.

Jetzt, nachdem die Bepflanzung beendet ist, widmen sich die acht Mitarbeiter der Kurgärtnerei der Pflege der Stauden und Gehölze, auch eine größere Sache, wissen sie. Im Park befinden sich rund 1000 Bäume, die zur Sicherheit der Parkbesucher sowie auch zur eigenen Vitalität beschnitten werden müssen. Auch das Beseitigen vom Laub nehme viel Zeit in Anspruch. Im Winter werden die Wege von Schnee und Eis befreit. Müll werde nicht selten achtlos auf die Wege geworfen. Ein Mitarbeiter habe die Aufgabe, jeweils montags und freitags einen halben Tag durch den Park zu laufen, um den Müll zu entsorgen. Die Sitzbänke werden kontrolliert und bei Bedarf repariert.

Doch nicht nur der Kurgarten gehört zum Aufgabengebiet, sondern auch die Pflege der Pflanzen im Solemar. Die, die sich im Außenbereich befinden, überwiegend sind es Exoten, werden im Herbst ins Winterquartier der Kurgärtnerei, ein 150 Quadratmeter großes Folienhaus, gebracht und im Frühjahr zurücktransportiert. Die Liegewiese muss regelmäßig gemäht werden. "Das muss zeitlich gut organisiert werden. Morgens um neun Uhr kommen die ersten Badegäste, da muss die Arbeit erledigt sein", so Willmann. Weitere Flächen im Wittmannstal, an der Realschule und Richtung Hochemmingen jenseits der Luisenstraße, beim Waldkindergarten und an der Grünallee werden von den Mitarbeitern gepflegt.

In der Kurgärtnerei selbst gibt es auch genügend zu tun. Sechs Einsatzfahrzeuge müssen regelmäßig gewartet werden. Ab Ende Januar wird damit begonnen, Blumensamen zu säen und danach zu pikieren. Bis im Mai muss dies erledigt sein, denn da öffnet die Gärtnerei ihre Gewächshäuser zum Verkauf. "Wir haben eine sehr treue Kundschaft. Viele kommen schon seit zehn Jahren, um sich mit unseren Pflanzen einzude cken", weiß Patrick Willmann.