Das Villinger Münster ist bisher Zentrum der Seelsorgeeinheit Münster. Von 2012 ändert es sich erneut: Dann kommt die Pfarrei St. Bruder Klaus neu hinzu, der Name wird Seelsorgeeinheit Villingen lauten. Ihr gehören dann rund 13 000 Villinger Katholiken an. Foto: Disch Foto: Schwarzwälder-Bote

Für die Villinger Katholiken beginnt Anfang 2012 eine neue Zeitrechnung / Auch Gottesdienste ändern sich

Von Martin Disch

VS-Villingen. Wenn am 8. Januar Pfarrer Thomas Fürst seinen letzten Gottesdienst in der Gemeinde St. Bruder Klaus feiern wird, dann wird nicht nur in der von ihm seit September 2001 pastoral betreuten Gemeinde eine neue Zeitrechnung beginnen.

Die St. Bruder-Klaus-Gemeinde wird dann als letzte der fünf Villinger Pfarreien zur "Seelsorgeeinheit Villingen" kommen. Pfarrer Thomas Fürst wird nach Engen wechseln, wo er als Kooperator tätig sein wird.

In der Pfarrei St. Bruder Klaus fand am Sonntag eine Gemeindeversammlung nach dem Gottesdienst statt, in der die interessierten Gemeindemitglieder über die neue Situation und die damit verbundenen Änderungen informiert wurden.

Einrichtung der neuen Einheit erfolgt offiziell Anfang 2012

Die rechtlich, offizielle Einrichtung der neuen Einheit, so Dekan Josef Fischer, wird erst im Frühjahr 2012 erfolgen. Dekan Josef Fischer wird dieser neuen Seelsorgeeinheit vorstehen.

Die schon im September durch die Pfarrei St. Konrad erweiterte "Seelsorgeeinheit Münster" mit der Münstergemeinde, der Fidelisgemeinde, der Heilig-Kreuz-Gemeinde sowie der Filialpfarrei St. Konrad Rietheim wird der Stadt ein neues Gepräge geben. Dekan Josef Fischer darf sich glücklich schätzen, dass er für diese große Einheit, die ganz Villingen abdeckt, neben dem Kooperator Pfarrer Stefan Thron auch Diakon Horst Dyma, Diakon Werner Neugart, Pastoralreferentin Christina Lienhart, Pastoralreferent Martin Lienhart, Pastoralreferent Tobias Weiler und Gemeindereferentin Petra Drewanz nun mit Carola Moser noch eine weitere Mitarbeiterin bekommen hat.

Diplomtheologe Martin Metzler ist derzeit in der Seelsorgeeinheit als Praktikant tätig. Er wird bis zu seiner Priesterweihe 2013 verschiedene Aufgaben übernehmen. In der Pfarrei Bruder Klaus arbeitet noch Gemeindereferentin Evelin Zinser mit. Die Verantwortlichen aus den verschiedenen Gemeinden haben sich schon mehrmals getroffen, gilt es doch, für die neue Seelsorgeeinheit ein neues Pastoralkonzept zu erarbeiten.

Zu dem konnte man dieser Tage eine gemeinsame Regelung für die Gottesdienstzeiten finden. Nach langer Diskussion liegt nun ein Vorschlag vor, der mit Ausnahme der Filialgemeinde Rietheim von allen Gemeinden mitgetragen werden konnte. Rietheim erklärte sich schließlich bereit, den von allen Pfarrgemeinderäten demokratisch herbeigeführten Beschluss zu akzeptieren. Demnach werden die Sonntagsgotttesdienste im neuen Jahr wie folgt angeboten: Samstag, 18.30 Uhr, Messfeier in Rietheim und im Münster; Sonntag 9 Uhr Messfeier in Heilig Kreuz, 9.30 Uhr Messfeier im Münster ULF, 10.30 Uhr Messfeier in St. Bruder Klaus, 11 Uhr Messfeier in St. Fidelis, 18 Uhr Messfeier in St. Konrad, Villingen. Die Regelung gilt für das Jahr 2012.

Dekan Fischer: Es ist möglich, miteinander Kirche zu sein

In den Pfarreien St. Fidelis und St. Bruder Klaus wird sich also nichts ändern. Die Münstergemeinde wird den Vorabendgottesdienst beibehalten. Dies war, so der Dekan, nur möglich, weil die in Villingen sitzenden Pensionäre Pfarrer Kurt Müller, Pfarrer Bernhard Eichkorn, Pfarrer Günther Fackler und Pfarrer Alfons Weisser zusagten, von den jetzt sieben sonntäglichen Gottesdienste jeweils einen zu übernehmen. Der Sonntagsgottesdienst im Münster wird um eine Stunde vorverlegt. In der Pfarrei Heilig Kreuz wird der Sonntagsgottesdienst eine halbe Stunde vorverlegt. Die Rietheimer Gemeinde wird einen Einschnitt bekommen, denn der bisher am Sonntag um 9 Uhr stattgefundende Gottesdienst findet nun am Samstagabend statt. In der Pfarrei St. Konrad in Villingen werden die Kirchenglocken am Sonntagabend nun zum Gottesdienst läuten. An den besonderen Festtagen im Jahr können sich die Gottesdienstzeiten auch einmal ändern.

Dekan Fischer bittet die Gläubigen, die neuen Gottesdienstzeiten anzunehmen.Ebenfalls betont er, dass es möglich sei, miteinander Kirche in der Stadt zu sein und dennoch eine eigene Prägung zu behalten. Es braucht dazu die Bereitschaft die Augen zu öffnen, über die eigene Pfarrgemeinde hinauszugehen und doch zugleich mit der eigenen Gemeinde aktiv verbunden zu bleiben.