Diesem Fuchs gefällt es in der Südstadt. Foto: Streck

Experten geben Entwarnung. Für Menschen keine Gefahr. Fallen würden nur Katzen fangen.

 Villingen-Schwenningen - Die einen sind begeistert von der Schönheit des Fuchses, den anderen läuft es eiskalt den Rücken hinab, wenn sie ihn durch die Gärten der Südstadt streunen sehen.

Seit einigen Jahren machen sich mehr und mehr Füchse im Stadtgebiet breit. Sowohl das Forstamt als auch die Tierschützer haben kaum Möglichkeiten, dieses Phänomen in den Griff zu bekommen. Da helfen nur Tipps, die die Anwohner befolgen sollten. Jetzt bereitet das Forstamt ein Fuchsfütterungsverbot vor, das der Gemeinderat beschließen muss. Wer dagegen verstößt und bei der Polizei angezeigt wird, müsse mit einem Bußgeld rechnen, sagte Forstamtsleiter Tobias Kühn. Zudem will das Amt demnächst ein Merkblatt zum Thema Fuchs in den Bürgerämtern auslegen und auf der städtischen Homepage veröffentlichen.

Wenn die Ängste auch groß sind, gibt Kühn Entwarnung. "Ein Fuchs greift keine Menschen an." Auch Katzen und Hunde gehören nicht zu seinem Beuteschema. Füchse fangen Gänse, Hühner, Vögel, Marder, Mäuse und Ratten. Seit sich die Füchse in der Stadt vermehrt haben, gebe es bereits weniger Ratten, die auch Krankheitsüberträger sind. Dennoch sollte Vorsicht geboten sein. Werde die Fuchsmutter provoziert oder ihr die Jungen weggenommen, muss damit gerechnet werden, dass sie beißt. Auch streicheln sollte tabu sein.

Keine Gefahr bestehe wegen Tollwut, die gebe es seit zwölf Jahren nicht mehr. Sicherheitshalber sollten Haustiere aber geimpft werden. Vor allem für Hunde sei dies wichtig, weil die Besitzer ihre Lieblinge auch mit in den Urlaub in andere Länder nehmen, wo die Tollwut noch verbreitet sein kann.

Aber der Fuchsbandwurm müsse beachtet werden. Die Gefahr für den Menschen daran zu sterben, sei aber relativ gering. Durch einen Bluttest könne die Krankheit festgestellt werden. Im frühen Stadium lasse sich sich leicht kurieren.

Fallen würden nur Katzen fangen

Anders als in der Schweiz, wo Wildhüter die Füchse auch in der Stadt erschießen dürfen, sind die Vorschriften in Deutschland viel strenger. Förster können die Tiere nur in der freien Wildbahn erlegen, was auch geschehe. Alleine die Polizei könnte den Fuchs in der Stadt mit der Waffe töten, dies aber nur nach Güterabwägung. Auch mit Fallen könne der schlaue Fuchs nicht aus der Stadt getrieben werden, weil er nicht in sie hineintappe. Damit würde die Stadt nur Katzen fangen, meint Kühn.

Er warnt ausdrücklich davor, Rattengift oder anderes Gift zu streuen, denn dies könne andere Tiere und auch Kinder treffen. Zudem werde dem Übeltäter, der erwischt wird, eine saftiges Bußgeld aufgebrummt. Dass Gift bereits gestreut wurde, vermutet Kühn, denn vor allem um Schrebergärtern herum würden derzeit vermehrt tote Füchse gefunden.

Tierärztin Ursula Dinger appelliert ebenfalls eindringlich an die Bürger, kein Rattengift zu streuen. Jüngst habe sie einen jungen Fuchs einschläfern müssen, der Rattengift gefressen hatte. Diese Tiere gehen jämmerlich zugrunde, weil sie innerlich verbluten. Ihr Tipp ist: Die Menschen sollten diese Wildtiere so lassen, wie es nun mal ist, "es kann nichts passieren." Sie findet es schade, dass der Bevölkerung jedes Verhältnis zur Natur abhanden gekommen sei.

Stadtfüchse sind nicht mehr aus den Wohngebieten rauszubekommen, der Lebensraum im Wald gefällt ihnen nicht mehr. Der Mensch muss ihm das Leben in der Stadt aber nicht noch leichter machen, indem er Fleischreste, Nudeln oder Kartoffeln auf den Kompost wirft. Es sollte auch draußen kein Katzenfutter aufgestellt werden.

Um sich vor Krankheiten zu schützen, sollten Gemüse aus dem Garten gewaschen, Sandkästen abgedeckt werden. Käfige von Kaninchen entsprechend absichern, Haustiere jährlich impfen lassen, Hunde vor allem gegen die Viruserkrankung Hundestaupe.