Anlässlich des Volkstrauertages werden auf dem Villinger Friedhof an den Gedenkstätten deutscher und ausländischer Kriegsopfer Kränze niedergelegt. Oberbürgermeister Rupert Kubon und Gemeinderat Xavier Garcia aus Pontarlier schreiten den Gedenkenden voran. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Geschichte: Etwas andere Gedenkfeier zum Volkstrauertag

Villingen-Schwenningen. Eine etwas andere Gedenkfeier als sonst erlebte mit, wer am Sonntagnachmittag anlässlich des Volkstrauertages den Villinger Friedhof besuchte.

Gäste aus Pontarlier dabei

100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges nahmen auch eine offizielle Delegation und die "Harmonie Municipale" aus der Partnerstadt Pontarlier am Gedenken teil. Die französischen Musiker reihten sich in die Stadt- und Bürgerwehrmusik Villingen unter der Leitung von Markus Färber ein und umrahmten neben dem Männerchor 1887 Villingen die gedenkenden und mahnenden Worte aller Redner, denen rund 100 Bürger zuhörten.

Der katholische Dekan Josef Fischer und Pfarrer Oliver Uth von der evangelischen Kirchengemeinde unterstrichen die Bedeutung des Volkstrauertages, an dem nicht nur die Vergangenheit, sondern vor allem das Heute und Morgen im Fokus stehen sollte, denn "Frieden ist da, wo sich die Menschen gegenseitig achten".

Friede sei nicht nur eine Idee, sondern ein hohes und sehr zerbrechliches Gut, das es mit Wachsamkeit zu hüten gelte, mahnte Xavier Garcia, Gemeinderat aus Pontarlier, in seiner in beiden Sprachen gehaltenen Gedenkrede. Mit dem Aufbau Europas sei vor 67 Jahren begonnen worden, "weil die Menschen keinen Kanonendonner mehr hören wollen", daher gelte es, sich kennenzulernen, zu respektieren und internationale Partnerschaften zu stärken.

Oberbürgermeister Rupert Kubon warnte vor der Gefahr des Vergessens, die in sich berge, "dass wieder jemand glaubt, siegen zu können. Aber es gibt keinen Sieg ohne Opfer, ohne Leid an Körper und Seele". Auch Kubon ließ seine Worte ins Französische übersetzen. Deutsche und französische Soldaten aus der Panzerpionierkompanie 550 und deren Patenkompanie aus Pontarlier legten sowohl an der Gedenkstätte deutscher als auch ausländischer Kriegsopfer Kränze nieder.