Jazzgesang in vielen Facetten bietet der Jazzchor Freiburg beim Konzert der Doubletown Bigband. Foto: Schwarzwälder-Bote

Musik: Doubletown Bigband feiert Geburtstag und bringt den Jazzchor Freiburg als Geschenk mit

Von Siegfried Kouba

Ihren 15. Geburtstag feierte die Doubletown Bigband VS am vergangenen Samstag ausgiebig im Franziskaner-Konzerthaus mit einem "Three-Set-Program". Mit dem Jazzchor Freiburg machte sie sich selbst und dem auf seine Kosten kommenden Publikum ein Geschenk.

Villingen-Schwenningen. Mit "Swing, Sing, Schwing und Schwung" wurde ein facettenreicher Jazz-Abend gestaltet. Als Warm-up-Ensemble gab sich die hiesige Bigband unter Leitung von Jürgen Engesser, der als Klarinettist eine glänzende Leistung bei "Sing, sing, sing" hören ließ – ein echter Hinhörer, bei dem die tremolierenden Trompeten, das forcierte Tempo und die spannende Drummerpassage (Daniel Heer) gut ankamen. Mit dabei auch Jacqueline Wolf, eine versierte Sängerin mit Charisma, das sich in jubelnden Höhen, souligem Empfinden und rauchig klingender Mittellage offenbarte.

Ohne den humorigen Moderator und Percussionisten Manfred Nietsch wäre der Unterhaltungswert des "Feierkonzerts" merklich weniger gewesen. Schon beim Intro mit "Fancy Pants" war mit Dirk Hildebrand ein Solist (Trompete) zu hören. Erster, begeisterter Beifall des Insiderpublikums kam auf. Runder, kompakter Sound war bei "April in Paris" bei dynamischen Steigerungen zu hören und echten Bigbandstil, der an die großen Zeiten dieser Formationen auch in Deutschland erinnerte, servierte man mit "The Preacher V.2".

Dann kam der Auftritt der "Nachtigall von Villingen", die sich mit "Feeling good" bei innerer Leidenschaft in die Ohren der Zuhörer schmeichelte.

Ganz in Weiß und ohne Blumenstrauß trat die Sängerin auf und begeisterte mit "Sweet Gorgia Brown" sowie einer anmutigen, sanft-gefühlvollen Zugabe.

Unkompliziert verlief die Umbauphase, wobei aus dem Foyer "Zum Geburtstag viel Glück" in die Konzerthalle herüber klang – ein Ständchen der Freiburger für die Jubiläms-Doubletowner. Geprägt von vielen Solisten, viel Scat-Gesang, vielen Arrangements und viel Engagement der Sänger war der Auftritt des Jazzchores Freiburg. Der Gründer des global bekannten Chores, Bertrand Gröger, war als musikalischer Leiter, Arrangeur und Ansager zu erleben, der unterhaltsam den roten Faden knüpfte. Mit dabei waren drei erstrangige Instrumentalisten: der Pianist Simone Polini, der Bassist und Arrangeur Klaus Frech und der Drummer Michael Heidepriem. Alle Akteure servierten eine "akustische Geburtstagstorte mit rund 30 Kerzen", gebacken zum Teil aus dem Album "Schwing". Die gesanglichen Qualitäten der "singenden Bigband" konnten deutlich beim A-capella-Vortrag "Not like this“ abgelesen werden: empfindsam mit intonaler Sicherheit, stimmungsvoller Dynamik und angenehmer Harmonie.

Immer wieder war solistischer Einsatz gefragt und exemplarisch sei Neele Pfleiderer genannt, die sphärische Klänge zu "Kairo" beitrug. Die Titelliste war riesig und alles kam in ungeahnter Stilvielfalt bestens an. Eine kunstvolle Bearbeitung gab es mit "She’s leaving home": emotional mit einem riesigen Crescendo und Diminuendo sowie Harfe imitierendem Piano vorgetragen.