Viele erfreuen sich an der bunten Abwechslung auf der Schneckenbrücke beim Villinger Bahnhof. Das Farbspektakel ist aber ungewollt. Foto: Eich

Unbekannte besprühen LED-Lampen am Bickensteg in Villingen. Erfolgsaussichten einer Anzeige sehr gering.

Villingen-Schwenningen - Farbige LED-Leuchten am Villinger Bickensteg stechen derzeit ins Auge. Doch gewollt sind diese Farbtupfer nicht.

"Oh, das ist aber schön bunt!" Fußgänger und Radfahrer, die derzeit in den Abendstunden den Bickensteg benutzen, freuen sich über eine farbenfrohe Abwechslung. Denn statt in weißlichem Licht strahlen die LED-Lampen nun in verschiedenen Farben – und zwar in einem durchgängigen Muster. Was auf den ersten Blick wie gewollt aussieht, ist jedoch ein Fall von Vandalismus.

"Unsere Mitarbeiter haben das bereits in der vergangenen Woche bemerkt", erklärt Julia Muth, Pressesprecherin der Stadtwerke Villingen-Schwenningen (SVS). 80 Leuchten wurden von bisher Unbekannten mit Farbe beschmiert, zur Anzeige hat die SVS den Vorfall aber nicht gebracht. "Wenn die Urheber nicht auf frischer Tat ertappt werden, sind die Erfolgsaussichten einer Anzeige sehr gering", so Muth.

Ärgerlich ist der Vorfall für die Stadtwerke vor allem, weil die LED-Leuchten erst im Sommer vergangenen Jahres beschmiert worden waren. "Die Reinigung der 115 Leuchten hat rund 1500 Euro gekostet", so die SVS-Pressesprecherin. Ganz einfach ist die Beseitigung der Farbe nämlich nicht, da die Abdeckung der Leuchten aus Kunststoff ist und sich diese nur schwer reinigen lasse. Da der Weg durch die Schmierereien aber deutlich an Helligkeit verloren hat, kommt die SVS wohl nicht umhin, diese Arbeiten erneut ausführen zu lassen – auch wenn sich viele an dem Farbenspektakel erfreuen und es als willkommene Abwechslung sehen.

Übrigens müssen auch an dem Bauwerk selbst Arbeiten vorgenommen werden, denn dort wurden Risse entdeckt. "Es handelt sich um bewegungsbedingte Risse am Übergang von der eigentlichen Brückenkonstruktion zu den Mittelinseln, die die Seilabspannungen schützen", erklärt Nicolas Lutterbach, der Pressesprecher der Stadt, auf Anfrage. Er betont jedoch, dass die Risse keinerlei Auswirkungen auf die Tragfähigkeit hätten. Deren Beseitigung sei bis Herbst vorgesehen.