Museumsgründerin Margot Pflumm (mit Blumenstrauß) präsentiert sich gemeinsam mit ihren Kindern Gerd Pflumm, Christine Raabe, Sibylle Steinert, Enkeln, Urenkeln und Familienmitgliedern vor der Antonov, mit welcher die zu den Gründermaschinen des Flugzeugmuseums in Schwenningen zählt. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Gratulantenschar bei der Feier "30 Jahre Internationales Luftfahrtmuseum" in Schwenningen

Das einzigartige Internationale Luftfahrtmuseum nahe dem Gelände des Flugplatzes in Schwenningen feierte seinen 30. Geburtstag und gemeinsam mit der Gründerfamilie Pflumm zahlreiche Freunde, Bekannte und Gäste.

VS-Schwenningen. Die Piloten und Mitglieder der Antique Airplane Association (AAA) of Switzerland waren in großer Anzahl gekommen und feierten ihr diesjähriges Mitgliederfest inmitten des Lebenswerkes der beiden Museumsgründer Margot und Manfred Pflumm. Damit erfüllten sie einen der letzten Wünsche ihres im vergangenen Dezember verstorbenen Vereinskollegen Manfred Pflumm.

Am Wochenende erlebten die Schweizer Freunde und alle anderen Besucher, mit welcher Liebe und welchem Engagement Margot Pflumm und ihre Kinder das internationale Luftfahrtmuseum weiter betreiben. "Die gesamte Familie hilft mit, wann und wie viel sie kann", freut sich die Museumsgründerin, die zu einer Vielzahl der Anwesenden ein freundschaftliches Verhältnis pflegt und auch alle Besucher lächelnd willkommen heißt. Erst vor kurzem gab Tochter Sibylle Steinert, die mit ihrer Dental-Präventologie noch heute in ihrem Eigenheim beim Museumsgelände wohnt, zweien der rund 45 Flugzeuge, die sich auf dem Museumsgelände befinden einen neuen Anstrich.

Um mehr als 80 Jahre Flugzeuggeschichte à jour zu halten benötige es nicht nur zahlreiche Gönner und Sponsoren, sondern auch jede Menge selbstlosen Einsatz. Margot Pflumm beschreibt Situationen, in denen es leicht gefallen wäre, das Internationale Luftfahrtmuseum aufzugeben. "Viele hätten wohl die vierjährige Odyssee durch die Behörden nicht mitgemacht", meint sie rückblickend zu der aufreibenden Zeit, die der Gründung 1988 vorausging. Doch das Verlangen nach der Erfüllung eines Lebenstraumes und der stets an ihrer Seite kämpfende ehemalige Oberbürgermeister Gerhard Gebauer motivierte sie, ihr Projekt zu verwirklichen.

Auch beim großen Hagelunwetter im Jahr 2006, das viele der Exemplare im Freilichtmuseum beschädigte, trat eine solche Situation ein. Doch wieder war es der Zusammenhalt der Familie um Margot und Manfred Pflumm, ihren Kindern Christine Raabe, Gerd Pflumm, Sybille Steinert, deren Enkel und Urenkel, die mit Unterstützung zahlreicher Freunde das Museum wieder auf Vordermann brachten.

Die Exponate, unter denen sich Modellflugzeuge, Segelflugzeuge, experimentell gebaute Maschinen, Düsenjäger, Hubschrauber, Militärmaschinen und vieles mehr befinden, werden auf dem 13 000 Quadratmeter großen Museumsareal bis heute Stück für Stück restauriert. "In Spitzenzeiten tummelten sich hier 90 Flugzeuge", freut sich Margot Pflumm noch heute darüber, Besucher aus der ganzen Welt im Luftfahrtmuseum begrüßen zu können.

Internationaler Herkunft sind auch die ausgestellten Flugzeugtypen. Zu allen weiß sie eine eigene Geschichte, was einer Museumsführung einen besonderen Pfiff gibt. Eine besondere Verbindung besteht zu einer russischen Antonov AN-2 Colt, die Margot Pflumm ihrem Ehemann Manfred zur Eröffnung des Flugzeugmuseums schenkte.

Liebe zur Fliegerei

Manfred und Margot Pflumm: Die Liebe zur Fliegerei zeichnete sich beim gelernten Raumausstatter Manfred Pflumm bereits im Kindheitsalter ab. Im Alter von 20 Jahren heiratete Manfred Pflumm seine Ehefrau Margot, die von Beginn an Feuer für die Fliegerei fing. Das Segelfliegen erlernte der in Schramberg aufgewachsene Manfred Pflumm in den 1950-er Jahren auf dem Klippeneck. In dieser Zeit gewann er auch den deutschen Meistertitel im Flugzeugmodellbau.

Anfang der 1960-er Jahre machten die Pflumms ihr Hobby zum Beruf. Manfred Pflumm baute nicht nur Flugzeuge im Maßstab eins zu eins nach, sondern war bestrebt, flugfähige Maschinen zu bauen. Schnell schuf er sich in Fachkreisen einen Namen. Seine mehr als 90 selbst erbauten und auch die restaurierten Flugzeuge sind in vielen Museen zwischen Berlin und Schwenningen, von der Schweiz bis nach Belgien und in der USA zu sehen.

Im Internationalen Luftfahrtmuseum in Schwenningen wechseln die ausgestellten Exponate von Zeit zu Zeit. Das Museum am Spittelbronner Weg ist zwischen Dienstag und Sonntag ab 9 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen: Telefon 07720/6 63 02