Räucherstoffe unterstützen die Tiefenentspannung – gleich wird Achim Scheffler die riesige Powwow-Trommel schlagen und den Körper der liegenden Dame in Schwingung versetzen. Foto: Heinig

Veranstalter Werner Selka spricht von ungebrochen großer Resonanz. Mit Trommeln zur Tiefenentspannung.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Sabine Müller aus München hat ihre Inspektorenlaufbahn aufgegeben und ist jetzt Heilerin. Eigentlich wollte Armin Scheffler, Maschinenbautechniker aus Lauterbach, nur das Trommeln lernen – jetzt sorgt er bei seinen Mitmenschen damit zudem für Tiefenentspannung.

Die Genannten waren am Wochenende zwei der Anbieter auf der Gesundheits- und Esoterikmesse in der Neuen Tonhalle in Villingen-Schwenningen. So wie auch Bodo Werner aus Kirrweiler. Der Tierheilpraktiker hat sich ganz der Produktion von Naturprodukten verschrieben, die auch dem Menschen zuträglich sein sollen. Ägyptischer Schwarzkümmel zum Beispiel schmeckt zu Bratkartoffeln und im Salat, sorgt für eine gute Verdauung und hilft gegen Allergien.

In einem der beiden Vortragsräume, in denen an beiden Tagen fast 40 Referate gehalten wurden, sitzen rund 15 Männer und Frauen und lauschen Sabine Müller. Sie spricht von Blockaden und nicht sitzenden Chakren, die sie bei anderen "sehen" kann. Diese Fähigkeit habe sie vor sieben Jahren am Arbeitsplatz entdeckt. Eine Stimme habe ihr gesagt: "Steh auf, das ist nicht dein Platz". Sie gehorchte, gab ihren Beruf der Notariatsfachangestellten auf und feiert seither als Trance-Medium und Visionärin Erfolge in der esoterischen Welt.

Achim Scheffler ist zum ersten Mal auf der Esoterikmesse. "Motherdrumming" heißt sein Angebot, das viele Neugierige anlockt. Der Maschinenbautechniker wollte vor einem Jahr eigentlich nur das Trommeln lernen. Als er feststellte, dass er anderen damit zur Entspannung verhilft, hatte er seine Erfüllung gefunden. Unter der großen indianischen Powwow-Trommel liegend, sollen sie sich fühlen wie ein Ungeborenes im Mutterleib. Die Resonanz auf die Gesundheits- und Esoterikmesse sei ungebrochen groß, sagt Veranstalter Werner Selka.

Auffallend sei jedoch die wachsende Aufgeklärtheit und kritische Haltung der Menschen, die eine Eintrittskarte lösen. Schwarze Schafe unter den Anbietern von Lebensberatung und alternativen Heilweisen, die er und seine Frau Sabine ohnehin stets auszusortieren bemüht seien, "haben da kaum noch eine Chance, sich am Markt zu halten". Dass spirituelle Themen dennoch eine größer werdende Rolle spielen, sieht Selka mit der Akzeptanz uresoterischer Produkte längst bewiesen: Salzkristalle gibt es inzwischen in jedem Möbelhaus und Himalayasalze haben Eingang in die Supermärkte gefunden.