Die Wahl der Straßennamen im Baugebiet Eschelen stoßen Anwohner Gottfried Schmidt sauer auf. Foto: Schmidt

 Anwohner Gottfried Schmidt hätte Verbindung zur früheren Klinik bevorzugt: Chance verpasst.

VS-Schwenningen - Das Neubaugebiet Eschelen, das auf der Fläche des ehemaligen Schwenninger Krankenhauses entstehen wird, ist erschlossen. Wie vergangene Woche berichtet, haben auch die neuen Straßen bereits ihre Namen – Ulmer- und Sindelfinger Straße. Diese Namensgebung stößt allerdings auf Kritik.

Gottfried Schmidt, Kreisvorsitzender der Christlich-Demokratischen-Arbeitnehmerschaft (CDA), zeigt sich "überrascht" von den Bezeichnungen auf den Straßenschildern. "Es wäre sicherlich im Interesse der Bürger von Villingen-Schwenningen gewesen, wenn man aus den neuen Straßennamen herauslesen könnte, dass auf dem neuen Wohngebiet einmal das Krankenhaus von Schwenningen gestanden hat", kritisiert er.

Er glaubt nicht, dass es durch die Städtenamen Sindelfingen und Ulm gelingen wird, einen Bezug zu dem neuen Wohngebiet "Eschelen" zu bekommen. Sein Vorschlag wäre ein ganz anderer: "Nach meiner festen Überzeugung hätte man eine Straße nach dem ehemaligen Chefarzt sowie medizinischen Direktor am städtischen Krankenhaus, Dr. Peter Graf zu Dohna, benennen sollen." Bekanntlich habe dieser 2017 die Staufermedaille erhalten und habe sich um die städtischen Kliniken im höchsten Maße verdient gemacht, betont Schmidt.

Chance wurde verpasst

Er bedauert es, dass an dieser Stelle die Chance verpasst wurde, Namen von einheimischen und verdienten Ärzten als Straßennamen zu wählen. "Dies wäre eine nachträgliche Anerkennung für ihre großartigen Leistungen zum Wohle der Patienten", erklärt der CDA-Vorsitzende und Anwohner seine Intension.

Gottfried Schmidt macht ebenfalls deutlich, dass er sich eine Bürgerbeteiligung bei der Namensfindung gewünscht hätte. "Es hätte nicht geschadet, wenn man den Bürgern Gelegenheit gegeben hätte, Vorschläge für die neuen Straßennamen zu machen."

Zum Ablauf der Namensfindung verweist Oxana Brunner, Pressesprecherin der Stadt, auf Nachfrage unserer Zeitung auf den Gemeinderatsbeschluss vom 26. Oktober 2016. Damals standen drei Kategorien zur Namensgebung zur Auswahl: Einerseits die Benennung nach den Flurnamen "Eschelen", "Geissrücken" oder "Thal". Andererseits eine Namensgebung durch Nobelpreisträger der Medizin oder Physik, wie in der Nachbarschaft mit Virschow(weg) und Röntgen(straße). Allerdings, so der damalige Vorschlag der Verwaltung, sollten derartige Namen für Straßen im Zentralbereich, in Umgebung des Schwarzwald-Baar-Klinikums, aufgespart werden.

Als dritte Option standen württembergische Städtenamen zur Wahl, so wie sie rund um das neue Baugebiet bereits vergeben sind. Beispiele sind die Esslinger-, Böblinger- oder Heilbronner Straße. Möglich waren die Städte Ulm, Aalen und Sindelfingen, geordnet nach der Größe der Städte und unter Berücksichtigung der bereits vergebenen Städtenamen.

Der Gemeinderat folgte im Oktober 2016 dem Vorschlag der Verwaltung und entschied sich für die Sindelfinger- und Ulmer Straße.