Polizeihochschule: Akademische Ausbildung wird in Villingen-Schwenningen konzentriert

Dass die Kernkompetenz für die Ausbildung von Polizeikommissaren in Villingen-Schwenningen bleibt, ist unstrittig. Das bestätigte das Innenministerium in Stuttgart.

Villingen-Schwenningen. "Nur an der Hochschule für Polizei findet das Bachelor-Studium statt", stellt Renato Gigliotti, Sprecher des Innenministeriums, auf Anfrage klar: "Der Aufstieg vollzieht sich in Schwenningen." Dass neue Räumlichkeiten für den Unterricht dort benötigt werden, weiß er. Wo und wie diese geschaffen werden, dazu kann Martin Schatz, der Rektor der Hochschule für Polizei, etwas sagen. "Wir werden wohl auf dem Campus erweitern. Unter anderem sollen ein neuer Hörsaal mit 1350 Quadratmetern und Büroarbeitsplätze entstehen. Die bestehende Mensa muss erweitert werden." Wann es losgeht? Das stehe noch nicht fest, meint Schatz. Klar ist, dass die neuen Kapaziäten im Jahr 2019 benötigt werden.

Nachdem es Zweifel daran gegeben hatte, dass mehr als 1300 Studierende am Standort in Schwenningen untergebracht werden könnten, sind diese nun aus dem Weg geräumt. "Es war die Frage, ob die Infrastruktur ausreicht", erklärt Rektor Martin Schatz, der sich besonders für den Einsatz des Oberbürgerbürgermeisters von Villingen-Schwenningen, Rupert Kubon (SPD), bedankt. Dieser habe eine erneute Überprüfung veranlasst. Das Ergebnis: "Heizung, Wasser und Strom reichen doch für 1700 Studierende". Dazu, so erklärte Schatz, gebe es noch ein Gespräch mit dem Liegenschaftsamt in Konstanz, mit dem man "sehr freunschaftlich" verhandele. "Wir sind auf einem guten Weg." An diesem Mittwoch finde zudem ein Treffen mit Vertretern der Stadt Villingen-Schwenningen, der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Schwenningen sowie der Hochschule Furtwangen statt, sagte der Rektor.

"Volle Kapazität" ab dem Jahr 2020

Schatz freut sich, dass die Lehre nun nicht auf zwei Standorte verteilt wird. Im Jahr 2020 soll die Hochschule dann "volle Kapazität" entfalten. "2019 fahren wir hoch", betonte Schatz. Einstweilen bezieht die Kaderschmiede der Polizei im März Räume im Schwenninger Neckartwower.

Der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei und der Landtagsabgeordnete Karl Rombach (beide CDU) werten die Entscheidung als " großen Erfolg für unsere Region und die Stadt Villingen-Schwenningen". Erfreut äußerte sich auch die Grünen-Landtagsabgeordnete Martina Braun: "Damit wird es eine Einhauslösung des Studiums der Polizei in VS geben und nicht wie befürchtet eine Außenstelle irgendwo in Baden-Würrtemberg."

Zudem kommen mit Wertheim (Main-Tauber-Kreis) und Herrenberg (Kreis Böblingen) zwei neue Ausbildungsstandorte hinzu. "Die landeseigene Liegenschaft in Wertheim wird für die polizeiliche Ausbildung reaktiviert, und auch Herrenberg wird Ausbildungsstandort der Polizei Baden-Württemberg", heißt es laut einem Medienbericht in einem Schreiben von Innenminister Thomas Strobl (CDU) an führende Koalitionspolitiker. Biberach und Lahr sollen demnach gestärkt werden.