Landrat Karl Heim weist darauf hin, dass sich von den vorgeschlagenen sechs Standortregionen vier in Grenznähe zu Deutschland befinden. Quelle: Unbekannt

Suche nach Endlager für radioaktive Abfälle schreitet voran. Stellungnahmen erwünscht.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Die Suche nach einem Endlager für radioaktive Abfälle in der benachbarten Schweiz schreitet voran. Wie Landrat Karl Heim mitteilt, "tritt die erste Etappe des insgesamt dreistufigen Auswahlverfahrens nunmehr in eine entscheidende Phase".

Bevor der Schweizerische Bundesrat voraussichtlich im Sommer 2011 über die Etappe 1 und damit auch über die Festlegung der Standortregionen entscheiden wird, findet von 1. September bis 30. November eine Offenlegung der Unterlagen und Anhörung statt. In diesem Zeitraum liegen die sicherheitstechnischen Gutachten, Stellungnahmen von Behörden und weitere Berichte zur jedermanns Einsicht im Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis, Zimmer 205 (Sekretariat des Gewerbeaufsichtsamtes), öffentlich aus.

Es besteht die Möglichkeit, sich bis zum 30. November gegenüber dem Schweizerischen Bundesamt für Energie in Bern, zu den offengelegten Unterlagen zu äußern. Parallel hierzu wird das federführende Bundesamt für Energie die Bevölkerung in den vorläufigen Standortregionen in über den Stand des Verfahrens informieren.

Neben Veranstaltungen in der Schweiz und einer weiteren am 13. Oktober in Jestetten (Kreis Waldshut) werden eigens für den Schwarzwald-Baar-Kreis am 2. November Informationen in Blumberg gegeben.

In diesem Zusammenhang weist Karl Heim darauf hin, dass sich von den vorgeschlagenen sechs Standortregionen vier in Grenznähe zu Deutschland befinden. Auch vor dem Hintergrund der bereits vorhandenen Konzentration kerntechnischer Anlagen an der Grenze zu Deutschland hege der Schwarzwald-Baar-Kreis "große Sorge, wenn jetzt noch ein Endlager für Atommüll nur wenige Kilometer von der Grenze entfernt" hinzukomme. Heim würde es begrüßen, "wenn die Bevölkerung ihre Betroffenheit und ihre Sorge in Anbetracht der Schweizer Pläne zum Ausdruck bringen würde".