Technischer Ausschuss: Erleichterung bei den Stadträten über Pläne / Ein alter Schandfleck verschwindet

Mit den Plänen der Gesellschaft WI-Pflegeobjekte kann in Schwenningen einer der großen Schandflecken in der Innenstadt verschwinden. Allgemeine Erleichterung herrschte deshalb beim Technischen Ausschuss am Dienstagabend.

VS-Schwenningen. Einstimmig wurde somit der Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan gefasst. Geschäftsführer Marc Uhmaier und Projektleiter Marc Melchin von der Hildesheimer Firma, die sich auf Pflegeimmobilien spezialisiert hat, stellten das Projekt auf dem 5000 Quadratmeter großen Emes-Grundstück vor. Die WI-Pflegeobjekte baue seit Jahren bundesweit derartige Anlagen und "sorgt für den richtigen Betreiber", meinte Uhmaier. Vorgesehen seien die klassische stationäre Pflege für 100 Bewohner und betreutes Wohnen. Ursprünglich seien auch Studentenwohnungen geplant gewesen, wovon jetzt aber abgesehen werde.

Wegen der Altlasten auch unter dem Gebäude entlang der Bürkstraße müsse dieses abgerissen werden, erklärte Baubürgermeister Detlev Bührer. Denn es sei nur eine Sanierung durch Ausgraben des verseuchten Bodens bis in eine Tiefe von zehn Metern erfolgversprechend und damit verliere das Gebäude seine Standfestigkeit. Zudem seien auch im Mauerwerk Belastungen vorhanden. Ob das unter Denkmalschutz stehende Hauptgebäude entlang der Gartenstraße stehen bleiben kann, darüber gebe es noch keine verlässlichen Angaben. Wie berichtet, ist es durch das Löschwasser beim Brand im Juli erheblich belastet. Gutachter prüfen derzeit, ob das Holzwerk überhaupt saniert werden könne und ob dies wirtschaftlich sei, so Bührer weiter.

Dirk Sautter (CDU) zeigte sich froh darüber, dass es weiter gehe. Sein Lob galt Detlev Bührer, denn erst mit seinem Amtsantritt habe sich bei dem letzten großen Schandfleck in der Stadt etwas bewegt. Edgar Schurr (SPD) fand das Projekt aus dem Gesichtspunkt der Älteren interessant, wenn sie mitten in der Stadt leben könnten. Sie sei froh, "dass auf dem Platz endlich etwas Ordentliches gebaut wird", meinte Helga Baur (Bündnisgrüne). Außerdem sei es ein guter Platz für Senioren. Ihre Sorge, dass das Ensemble höher werde als die Gartenschule konnte Bührer ausräumen. Die Gartenschule überrage den Neubau.

Bernd Hezel (CDU) wies auf die Verkehrsführung hin, denn der Anlieferverkehr soll über die Bildackerstraße direkt gegenüber der Gartenschule erfolgen. Da es ohnehin immer wieder Probleme wegen des Autoverkehrs gebe, ist es seiner Ansicht nach besser, die Andienung über die Bürkstraße zu legen, um die Schule zu entlasten. Mark Uhmaier meinte, dass dies davon abhänge, ob das denkmalgeschützte Hauptgebäude abgerissen werde oder nicht.

Die Ernsthaftigkeit ihres Ansinnens, das alte Emes-Areal zu bebauen, bekräftigte Uhmaier. Der WI-Pflegeobjekte-Gesellschaft seien durch die vier notwendigen Gutachten eine deutliche Kostensteigerung des Projekts entstanden, ihnen aber die staatliche Förderung in Aussicht gestellt worden, so dass dies ein Kriterium für die Umsetzung des Projekts an einem günstigen Standort sei.