700 junge Menschen aus allen Teilen Baden-Württembergs interessieren sich in der Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen für den spannenden Beruf. Foto: Schück Foto: Schwarzwälder Bote

Polizeihochschule: Besonderheit des Berufs: Fitnessgebot und Schießtraining

"Wenn Sie einen Beruf wollen, bei dem Sie hohe Zufriedenheit erleben und Karrierechancen, wie sie nicht alltäglich sind, dann sind Sie hier absolut richtig".

Schwarzwald-Baar-Kreis. So informierte Konrad Bold, Leiter des Präsidialstabes der Hochschule für Polizei, an die 700 junge Menschen aus allen Teilen Baden-Württembergs, die sich beim Studieninformationstag der Hochschule für den Beruf interessierten.

Die Einstellungsoffensive der Landesregierung, die jährlich 1800 Polizeibeamtenanwärter Zutritt in den Beruf gewähre, biete große Chancen. "Sie finden Super-Entwicklungsmöglichkeiten vor", sagte Bold.

"Es geht nichts, was es nicht gibt" und "Nichts ist unmöglich" stimmte Polizeioberat Jürgen Renz die möglichen Anwärter auf ihre künftigen Aufgabenbereiche ein. Lichtbilder, die die Rettung eines Eichhörnchens oder eines Esels aus dem Gully zeigten, illustrierten, das die Polizei letzlich immer dann zuständig ist, wenn sonst niemand hilft.

"Gefahren vermeiden" und das "Bekämpfen von Straftaten", immerhin 579 953 pro Jahr in Baden-Württemberg, "Verkehrunfallbekämpfung" und "Bewältigung von Einsatzlagen" gehören neben "Prävention" dazu.

Als "Besonderheit" des Polizeiberufs schilderte Renz,dass es sich um eine "Entscheidung für das Leben" handele, regelmäßig Sport getrieben werden müsse und Gesundheit und Fitness nicht nur wünschenswert, sondern sozusagen ein "Gebot" für Polizeibeamte seien. Als weitere Besonderheit nannte Renz das Schießtraining und den Schichtdienst. Schließlich beschrieb Renz die Vielfalt des Berufs. Viel "Action" geboten sei beim Streifendienst rund um die Uhr. "Dort wollen die meisten jungen Menschen hin", erklärte Renz. Weitere Tätigkeitsfelder bieten die Kriminal- und die Verkehrspolizei. Weiterer Vorteil des Polizeiberufs sei der Beamtenstatus.

Allerdings steigen die Polizisten im mittleren Dienst als Polizeikommissare bei A9 ein, und die Besoldung eines Kriminalhauptkomissars nach A 13 "ist für uns", wie Frank Faras vom Präsidialstab Öffentlichkeitsarbeit auf Anfrage erklärte, "schon ein tolles Amt".

Trotz des Einstiegsgehaltes ist aber der Andrang in den Polizeiberuf groß, wie in der Sporthalle der einzigen Polizeihochschule des Landes in Villingen-Schwenningen zu sehen war.

78 Prozent der Polizeibeamten sind Männer. Der Trend sieht so aus, dass augenblicklich ein Drittel der Interessenten weiblich sind. Am Ende der beruflichen Karriere bei der Polizei kann übrigens eine Besoldung nach A 3 als Polizeipräsident stehen.

Verschiedene Schnuppervorlesungen gaben den Interessanten einen Einblick. Beispielsweise "Den Tätern auf der Spur-, das Aufgabenspektrum der Kriminalechnik bei der Aufklärung von Straftaten" oder "Die Aufgaben der Polizei in Baden-Württemberg".

An einem Infostand in der Sporthalle gaben Fachleute vom Institutsbereich Personalgewinnung der Hochschule für Polizei, Einstellungsberater und Studierende Einblicke und standen für persönliche Gespräche zur Verfügung.

Der Campus der Hochschule war an diesem Tag dicht gefüllt mit Studierenden und Interessenten, was sich auch auf die Parkplatzsituation auswirkte.