Zu Tränen rührten Maria Hambuch gestern die Gäste mit ihrem Lied, das Klinikmitarbeiter Michael Malina mit der Gitarre begleitete. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Startschuss für Erweiterung der Nachsorgeklinik / Patientin Maria Hambuch rührt zu Tränen

Von Birgit Heinig

VS-Tannheim. Nach 1995 zum siebten Mal fand gestern auf dem Geländen der Nachsorgeklinik Tannheim ein Spatenstich statt. Er war Startschuss für einen Erweiterungsbau mit zusätzlichen Appartements, vor allem für jugendliche und junge erwachsene Patienten, aber auch Familien.

Gut zwei Millionen Euro wird der Bau kosten, sagte gestern Klinik-Geschäftsführung Roland Wehrle, zugleich Ratsvorsitzender der Stiftung Deutsche Krebsnachsorge. Zusammengetragen werden die Mittel aus Spendengeldern - rund 450 000 Euro fehlen noch.

Im Neubau entsteht neben den Wohnungen im Auftrag der Stiftung auch eine Begegnungsstätte für Familien, die bald im Rahmen einer ambulanten Nachsorge, für Seminare oder zu einem Ferienaufenthalt an die Klinik zurückkehren können. Platz finden sollen hier besonders auch junge krebs-, herz- und mukoviszidosekranke Patienten, die das 27. Lebensjahr überschritten haben, fallen sie ab dann in der Regel doch (noch) aus der Kostenträgerschaft der Renten- und Krankenversicherer.

Die dringende Notwendigkeit der konzeptionellen Erweiterung von Akut- und Rehabilitationsmedizin im Übergangsbereich zwischen Kindes- und Erwachsenenalter war ein Ergebnis des Fachsymposiums, das im Frühjahr 2014 in der Neuen Tonhalle stattfand. "Mit dem Erweiterungsbau setzten wir ein Zeichen und machen deutlich, wie wichtig es ist, diese Lücke zu schließen", sagte Wehrle. Bislang sei die Klinik eine der wenigen Insellösungen in Deutschland, die es ermöglichen, Patienten von der Kindheit über das Jugend- bis ins Erwachsenenalter zu behandeln und zu versorgen.

"Wir fühlen unshier für viele Wochenaufgefangen."

Der lungentransplantierte Fuca Rosario, der gestern beherzt zum Spaten griff, dankte im Namen der Patienten für den "Rundum-Service, die Freude, Liebe und das Engagement der Mitarbeiter". "Wir fühlen uns hier für vier Wochen aufgefangen", sagte der Mukoviszidose-Patient. Auf den 850 Quadratmetern des Neubaues werde im Februar 2016 die erste Reha-Maßnahme stattfinden, kündigte Wehrle gestern in seiner bei den Architekten berüchtigten ehrgeizigen Art an.

Zu Tränen rührte die im Rollstuhl sitzende Patientin Maria Hambuch die Gäste der Spatenstichfeier mit ihrem Lied "Was wir gemeinsam nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen".