Lucia Feuerstein aus Schwenningen.Foto: Feuerstrein Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Heute mit Lucia Feuerstein / Wie man sich weiter motivieren kann

Villingen-Schwenningen. Daran kann ich ja sowieso nichts ändern – denkt vielleicht mancher in dieser Zeit. Klar ist es wichtig, nach wie vor konsequent zu bleiben: Mundschutz, Hände waschen, Abstand. Aber ich merke, wie sich bei mir langsam Unlust breit macht, ich mich wie ausgebremst fühle und es schwer ist, mich weiter zu motivieren. Denn: was ändert es schon.

Eine Geschichte fällt mir dazu ein. Manche kennen sie sicher. Sie erzählt, dass nach einem Sturm ein Kind an einen Strand kommt. Er liegt voller Seesterne, die die Flut zurückgelassen hat. Am Strand trocknen sie aus und sterben. Immer wieder nimmt das Kind einen Seestern in die Hand und wirft ihn zurück ins Meer. Kopfschüttelnd sprechen es Erwachsene an, dass das doch alles nichts bringe, und dass sich doch durch seine Mühen nicht das geringste ändere. Das Kind schaut sie nur an, nimmt den nächsten Stern und wirft ihn ins Wasser. Und für diesen Seestern, da ändert sich alles.

Es ist, als sei die Welt aus den Fugen geraten. Auch in Villingen-Schwenningen ist scheinbar nichts mehr so, wie es all die Jahre gewesen ist. Es herrscht ein Ausnahmezustand – und manche Angst und Sorge. Anlaufstellen in solchen Tagen sind seit jeher auch Kirchen.

Doch Gottesdienste finden vorerst nicht mehr statt. Kirchenleute in VS möchten ihren Beitrag auch während der Krise leisten und den Menschen in Villingen-Schwenningen Impulse mit in ihren derzeit so ungewöhnlichen Alltag geben.

In unserer neuen Reihe "Auf ein Wort in besonderen Zeiten" wenden sie sich nun täglich an unsere Leser. Sie sprechen über mitmenschliche Werte und das Miteinander trotz möglichst großer persönlicher Distanz – natürlich ökumenisch und die großen Stadtbezirke übergreifend. (cos)