Ein nachhallendes Konzert gibt es in der Johanneskirche mit "Vokale – Das Chor Ensemble". Klangvoll und homogen wird zum Thema "Licht und Trost" unter Leitung von Marius Mack gesungen. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Chor Ensemble spendet musikalisch Licht und Trost

VS-Villingen. Einen Gottesdienst nach Noten gab es in der evangelischen Johanneskirche. Mit dem Programmtitel "Licht und Trost" wurde ein tiefgründiges, theologisch fundiertes Thema aufgegriffen, das die Menschen dieser Tage tangiert. Bezirkskantor Marius Mack meinte, von Musik erfüllt, könne das Licht in den Alltag hineingetragen werden. Als Wort-Verkünder fungierten die 27 Frauen und Männer des "Vokale – Das Chor Ensemble" mit ihren geschulten Stimmen: präzise, diszipliniert, einfühlsam und prägend.

Mit den Jesaja-Worten "Siehe, um Trost war mir sehr bange" begann das Programm: getragen, mit feiner Dynamik und romantischer Ausstrahlung in Form des Brahms-Zeitgenossen Heinrich von Herzogenberg und als Pendant die frühbarocke Komposition des Hermann Schein. In beiden Werken wurde die Sündenvergebung bewegt verkündet mit "Du aber...".

Trost fand man auch bei Heinrich Schütz mit der Vertonung des Psalms 73, vorgetragen mit Elan und deutlicher Aussprache. Eine schwierige Aufgabe stellte die Motette des Johannes Brahms "Warum ist das Licht gegeben" dar. Das mehrteilige Werk war von der zweifelnden Frage des Agnostikers mit donnernden "Warum" geprägt und endete mit warmen Empfindungen. Wer das tröstende göttliche Licht ist, erschien sinnfällig bei William Byrds "Christe qui lux es et dies" und dem "Christe, der du bist Tag und Licht" von Michael Praetorius, das durch Bach im Choralvorspiel BWV 1096 aufgegriffen wurde, transparent durch Marius Mack interpretiert. Als ausgezeichneter Organist an der Schildknecht-Bergmann-Heintz-Orgel erwies sich der Bezirkskantor bei der e-Moll-Ciacona von Dietrich Buxtehude: gehalten im Andante bei wohlklingenden Melodien über dem Orgelpunkt, belebenden Synkopen, teils nasalen Registern, silbrigen Flöten und einem Schluss im organo pleno. Im Tempo rubato erklang das verzierungsreiche Präludium und von markantem Thema war die Fuge des g-Moll-Werkes von Brahms geprägt, inneren Kampf und Erfüllung zum Inhalt.

Drei Varianten gab es zu "O nata lux" (O Licht vom Licht geboren), wozu sich das Gesangsensemble im Chorraum aufstellte. Englischer Barock des Thomas Tallin wurde abgelöst von der modernen Pavane des Amerikaners Guy Forbes, ergänzt durch den feierlichen Abendgesang aus "lux aeterna" des Morten Lauridsen. Mit dem herzlich empfundenen "Komm Trost" (Eichendorff/Christian Lahusen) wurde das begeisterte Publikum entlassen.