Foto: Eich Foto: Schwarzwälder Bote

Jugendkunstbiennale würdigt Preisträger aus drei Landkreisen bei Siegerehrung / Jugend verblüfft mit ihren Kunstwerken

6,5 Millionen US-Dollar kostet "Phantom", das teuerste Foto der Welt – eine Schwarzweiß-Aufnahme des Antelope Canyon von Peter Lik. "Aber unsere Bilder sind wertvoller, auch wenn sie nicht diesen Preis erzielen", befand der Medienprofessor Michael Hoyer bei der Preisverleihung der Jugendkunstbiennale Schwarzwald-Baar-Heuberg. am Dienstagabend.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Der Wettbewerb für Schüler aus den Landkreisen Tuttlingen, Rottweil und Schwarzwald-Baar hat 2018 Rekorde geschrieben. 407 Werke wurden eingereicht, so viele wie noch nie. Und dass enorme Quantität nicht automatisch Abstriche bei der Qualität bedeutet, musste die Jury, bestehend aus dem Medienprofessor und Erfinder der Jugendkunstbiennale, Michael Hoyer, Carolin Deberling als stellvertretende Geschäftsführerin der Agentur Gruppe Drei und der Schwarzwälder Bote Kreisredaktionsleiterin Cornelia Spitz, leidvoll erfahren. Denn die Wahl fiel schwer. Unzählige preisverdächtige Kunstwerke galt es zu sichten, hinsichtlich ihrer Qualität, ihrer künstlerischen Aussage und ihrer Originalität zu bewerten und letztlich die Preisträger herauszufiltern.

Nun standen sie fest und wurden am Dienstagabend im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in den Räumen der Sparkasse Schwarzwald-Baar in Villingen gewürdigt. Die Sparkassen Schwarzwald-Baar, Tuttlingen und Rottweil sind seit jeher treue Partner der Jugendkunstbiennale und laden traditionell nicht nur zur Preisverleihung in ihre Räume ein, sondern geben auch der darauf folgenden Wanderausstellung der digitalen Kunstwerke ein Zuhause neben dem Druckzentrum des Schwarzwälder Boten in Villingen, der Medienpartner des einzigartigen Wettbewerbs ist.

Die Gäste der Preisverleihung indes bekamen die Bilder schon jetzt zu Gesicht und staunten ob der Qualität und Aussagekraft des Gezeigten. "Irritierendes, Beunruhigendes, Humorvolles und Ironisches" entdeckte beispielsweise die Leiterin des Staatlichen Schulamtes in Rottweil, Sabine Rösner, für sich. Sie hielt bei der Preisverleihung eine Laudatio auf die jungen Künstler und zeigte sich begeistert darüber, dass die Biennale den Anstoß dazu gibt, dass sich "so viele Jugendliche aus allen möglichen Schularten mit den neuen Medien auseinandersetzen". Der reflektierte Umgang mit diesen sei in der heute digitale Welt ganz besonders wichtig", befand Rösner und betonte auch die Bedeutung dessen in der schulischen Ausbildung junger Menschen.

Mit Zahlen, Daten, Fakten rund um Fotografie und die digitale Welt wartete jener Mann auf, der das Gesicht des zweijährlich veranstalteten Kunst-Wettbewerbs ist: der Medienprofessor Michael Hoyer. Vor allem aber machte er viel Lust auf die digitalen Kunstwerke, die zu diesem Zeitpunkt noch unter Verschluss gehalten wurden – die Ansichten wurden erst im Verlauf der Preisverleihung gelüftet und werden nun noch bis 25. Juli in den Räumen der Sparkasse Schwarzwald-Baar in der Villinger Gerberstraße ausgestellt. Spannende Ansichten aus völlig unterschiedlichen Blickwinkeln bieten sich dabei den Besuchern. Michael Neuenhagen von Bad Dürrheimer durfte sie schon genießen und freute sich sehr über die äußerst kreativen Einreichungen für den Sonderpreis von Wittmansthaler zum Thema "Der junge Schwarzwald". Das Siegerbild in dieser Kategorie, das Bild "Klischee" von Sven Bekesi von der Erich-Hauser-Gewerbeschule Rottweil, macht sich künftig nicht nur gut auf einer Sprudelflasche, sondern könnte stellvertretend auch für all die anderen Einreichungen der kreativen Köpfe aus drei Landkreisen stehen: plakativ, aussagekräftig, originell und innovativ.