Der Freundeskreis Oradea darf auf sein bewährtes Vorstandsteam bauen (von links): Lothar Josef, Irmgard Rösch und Jan Lazar. Foto: Rösch Foto: Schwarzwälder Bote

Hilfe: Freundeskreises Oradea bringt Spenden zu den Armen in Rumänien

VS-Villingen. Der Vorstand des Freundeskreises Oradea erfährt Bestätigung – für sein wiedergewähltes Vorstandsteam und auch für seine Arbeit. In St. Bruder Klaus in Villingen war am Sonntag die Generalversammlung.

Auch 2017 wurde wieder viel geholfen – von Spendengeldern finanziert, gingen 31 große 40-Tonner-Sattelschlepper mit Hilfsgütern zu bedürftigen Menschen nach Rumänien – fünf Lastwagenladungen mehr als 2016. Die insgesamt rund 600 Tonnen Hilfsgüter wurden sowohl mit heimischen als auch mit rumänischen Fahrzeugen zu verschiedenen Hilfsprojekten, in Kinder- und Altenheime nach Oradea, Temesvar, Brasov, Bailesti sowie zur Caritas Oradea, den Behindertenprojekten von Schwester Renate und Frau Nagy, dem Straßenkinderprojekt von Sami und in abgelegene Karpatendörfer gebracht.

Mit Krankenbetten, insbesondere aus St. Lioba in Villingen und aus Schramberg wurden Kliniken und Altersheime ausgestattet. Büromöbel, Tische und Stühle kamen Universitäts-Gebäuden zugute, Schulmöbel den Schulen in mehreren Landgemeinden, die damit vor der Schließung bewahrt werden können. Lebensmittel und Kleidung kamen vor allem den Kinderheimen und Straßenkinderprojekten zugute, und neben vielem anderem mehr auch Baumaterial, um damit armselige Hütten in den Armenvierteln bauen zu können. Dort leben viele, meist kinderreiche Familien immer noch unter menschenunwürdigen Bedingungen. Die Altenheime leben vom Verkauf der Hilfsgüter des Freundeskreises, denn viele alte Leute haben keine Rente, und der Staat zahlt nur ganz geringe Zuschüsse an diese sozialen Einrichtungen. Unzähligen Kindern konnten die Helfer aus Villingen-Schwenningen wieder viel Freude bereiten mit den von verschiedenen Schulen und Kindergärten im Kreisgebiet gespendeten Geschenkpäckchen. Die von den Helfern bei größter Kälte ausgebaute Villinger Stadtapotheke wurde auf ganze vier Apotheken im Umland von Oradea verteilt. Für Toilettenanlagen in den Armenvierteln wurde das notwendige sanitäre Zubehör beschafft.

"Rückblickend können wir sagen, dass wir mit den ganz gezielt verteilten Hilfsgütern viel gute Arbeit geleistet haben", so Irmgard Rösch vom Freundeskreis. Gleichzeitig leitet sie eine flehentliche Bitte aus Rumänien weiter, dass dieser Hilfsstrom nicht abreißen möge: "Bitte helft uns weiter, wir brauchen dringend Hilfe!"

Wie dramatisch die Lage in vielen Bereichen des Landes ist, wird in ihren Schilderungen deutlich: "In manchen Landgemeinden trifft man nur noch alte Menschen und Kinder an, weil alle arbeitsfähigen jungen Leute im Ausland arbeiten. Viele Dörfer sind regelrecht vom Aussterben bedroht." Die Hilfe aus Villingen-Schwenningen sei weiter dringend notwendig. "Die Menschen in Rumänien sind unglaublich dankbar für jede kleine Hilfe! – es ist eine Freude zu erleben, was sie alles aus unserer Hilfe machen". Leider jedoch werde es zunehmend schwierig, deutsche Lastwagen für die Hilfstransporte zu bekommen. "Da wir nicht genügend deutsche Transporter bekommen, müssen wir verstärkt auf rumänische Fahrzeuge ausweichen." Die Kosten belaufen sich auf rund 2000 Euro pro Lastwagen, dies entspricht ungefähr den Kosten, die für einen Sattelschlepper anfallen. Doch auch dieses Geld muss erst mal aufgebracht werden. Die Finanzierung bereite dem Freundeskreis große Sorgen. "Wir müssen weiterhin alle Möglichkeiten ausschöpfen, um unsere Arbeit finanzieren zu können", betont Irmgard Rösch. Aktuell sei die Situation des Freundeskreises gut. Doch leider "ist es mir bisher trotz aller Bemühungen bisher nicht gelungen, einen neuen engagierten Mitarbeiter zu finden, der meine Arbeit einmal weiterführt".

Der nächste Hilfstransport ist für Anfang August geplant.