Das Plattensystem, in dem die Kühlträgerleitungen verlegt werden, wird derzeit auf der Kunsteisbahn Stück für Stück eingebaut. Fotos: Pohl Foto: Schwarzwälder Bote

Kunsteisbahn: Sanierung schreitet in großen Schritten voran / Bis 20. September soll die Fläche aufbereitet sein

Die Technik für die neue Glykol-Kühlung im Schwenninger Eisstadion ist bereits installiert. In diesen Tagen wird die Vorrichtung für die Leitungen verlegt und in knapp vier Wochen soll die Eismaschine wieder ihre Runden drehen.

VS-Schwenningen. Der Zeitplan für die Sanierung der Kühlanlage der Kunsteisbahn (Bahn II) am Schwenninger Eisstadion ist eng getaktet. Doch bislang klappt alles wie gedacht, berichtet Klaus Hässler, Geschäftsführer der Kunsteisbahngesellschaft (KEB). "Es greift ein Zahnrad ins andere. Ist die eine Firma mit ihren Arbeiten fertig, steht die nächste schon in den Startlöchern", hat Hässler viel Lob für alle Beteiligten übrig.

Doch der KEB-Chef weiß auch, wäre es anders, würde er Schwierigkeiten bekommen. "Wir haben fixe und nicht verschiebbare Termine. Wir brauchen ab 20. September wieder Eis auf der Fläche." Bis es soweit ist, müssen die restlichen Quadratmeter des Plattensystems, in dem später die Leitungen des Kälteträgers Glykol verlaufen, verlegt werden. "Danach sind Kilometer an Leitungen zu legen", weiß Eismeister Hermann Vikoler. Erst dann kann er mit der Eisaufbereitung beginnen. "Ich freue mich schon sehr darauf, auch weil es eine neue Herausforderung wird." Schließlich ist ihm das Kühlsystem in der Praxis völlig unbekannt. Nachdem die alten Ammoniak-Leitungen aus dem Boden entfernt wurden, wird sich auch die Eisaufbereitung verändern. "Früher hatten wir hier eine Betonfläche, die wurde gekühlt und eingeschwemmt." Wenn die erste Eisschicht erhärtet war, konnte Vikoler mit der Eismaschine seine Runden drehen. "Beim neuen System ist ja alles offen. Ich muss also erst eine Grundschicht haben, bevor ich einschwemme." Dennoch plane er wie bisher auch, etwa eine Woche ein, bis die Eisfläche genutzt werden kann.

Die bislang größte Herausforderung dieses ersten Bauabschnittes war die Unebenheit der Bahn. "Wir hatten teilweise Höhenunterschiede von 23 Zentimetern, die wir vergangene Woche mit rund 400 Tonnen Maggedamm (Asphalt) ausgeglichen haben", erklärt Hässler. Gemäß den neuen Richtlinien des Internationalen Eishockeyverbandes (IIHF) wurde die Fläche von 60 mal 30 Meter auf 60 mal 26 Meter verkleinert. "Das gilt für neue Flächen, die alten (wie in der Helios Arena) haben Bestandsschutz und müssen nicht verändert werden."

Außerdem wurde eine Erdbohrung vorgenommen, um die Dicke des gefrorenen Bodens unter der Halle zu messen. "Wir sind immer davon ausgegangen, dass wir, weil wir im Moor-Gebiet sind, ein bis eineinhalb Meter gefrorenen Boden unter uns haben. Die Messung ergab allerdings drei Meter", ist der KEB-Chef selbst überrascht gewesen. Die Folge ist, dass eine Unterfrierheizung installiert werden muss. "Es ist total widersprüchlich, dass wir Eis machen und eine Heizung installieren, aber wir müssen die Gefrierung in Schach halten, um den Boden zu schonen", erläutert Hässler.

Zweiter Bauabschnitt

Doch im kommenden Monat ist die Baustelle am Bauchenberg längst nicht beendet. Nach der bevorstehenden Eissaison folgt dann der zweite Bauabschnitt des Ausbaus zu einem Eissportzentrum. Dann wird das Eis abgetaut, das Kühlsystem zurückgebaut und das Dach erneuert. Zudem sollen die Kunsteisbahn an der bisher offenen Seite geschlossen und Tribünen aufgebaut werden. "Die Teile des Kühlsystems kommen anschließend aber wieder rein", weist Hässler darauf hin, dass es sich nicht um "rausgeworfenes Geld" handelt.

Während derzeit die Curlinghalle als Lager der Baufirmen dient, soll auch diese 2019/2020 wieder in Betrieb genommen werden. "Ab 2020 wollen wir dann ganzjährig Eis in der Halle bieten und somit Anlaufstelle für viele Teams werden, die in Schwenningen ihre Trainingslager absolvieren – und natürlich den heimischen Jugendteams sowie den Wild Wings perfekte Bedingungen bieten", ergänzt der KEB-Chef.