Die Delegierten aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis beim Bundesparteitag in Hamburg am vorderen Tisch (von links): Thorsten Frei, Tanja Hall, Karl Rombach und Marianne Schiller. Foto: Büro Rombach Foto: Schwarzwälder Bote

CDU-Politiker beim Bundesparteitag / "Die Bessere hat gewonnen"

Prominente CDU-Politiker im Schwarzwald-Baar-Kreis und Delegierte beim CDU-Bundesparteitag in Hamburg haben die Wahl von Annegret Kramp-Karrenbauer zur neuen Vorsitzenden der CDU Deutschlands am Freitag begrüßt.

Schwarzwald-Baar-Kreis. "Die Wahl war für mich beeindruckend", erklärte der Landtagsabgeordnete Karl Rombach, einer der Delegierten in Hamburg. Er sei froh, so etwas persönlich erleben zu dürfen. Er habe, so bekannte Rombach, in beiden Wahlgängen Friedrich Merz gewählt. Das knappe Abstimmungsergebnis spreche für sich.

"Kramp-Karrenbauer hat mehr die Herzen getroffen"

Es sei deutlich geworden, dass sich verschiedene Persönlichkeiten um den Vorsitz beworben hätten. "Kramp-Karrenbauer hat mehr die Herzen getroffen, Merz hat die Fakten stärker dargestellt", meint der Schonacher. Auf dem Parteitag in Hamburg habe er "eine sehr positive Spannung" und schließlich eine Geschlossenheit und Einigkeit der 999 Delegierten erlebt. "Meine Glückwünsche gelten Annegret Kramp-Karrenbauer. Ich bin überzeugt, dass sie das Format hat, die Partei und das Land in die Zukunft zu führen. Wir haben in den letzten Wochen einen engagierten demokratischen Wettbewerb in unserer Partei erlebt. Ich danke allen drei Kandidaten für ihren Einsatz. Nun gilt es, die Herausforderungen gemeinsam anzupacken", erklärte Rombach.

Wurde mit Kramp-Karrenbauer eine bestimmte Richtung in der CDU gewählt? "Es ist eine knappe Entscheidung, keine Alles-oder-Nichts-Entscheidung", antwortet der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei, ebenfalls Delegierte für den Schwarzwald-Baar-Kreis beim Bundesparteitag.

Schließlich habe Kramp-Karrenbauer zugesichert, dass sie sowohl Jens Spahn als auch Friedrich Merz künftig in ihre politische Arbeit einbinden wolle. "Wir sind eine Volkspartei", betont Frei. Es komme darauf an, zu integrieren und nicht zu polarisieren. Das hätten alle drei Kandidaten deutlich gemacht.

Frei wünscht der neuen CDU-Bundesvorsitzenden "viel Kraft und Erfolg für ihre zukünftige Arbeit und die damit verbundenen notwendigen Weichenstellungen." Kramp-Karrenbauer stehe wegen ihrer vielfältigen Verantwortungsübernahme auf den unterschiedlichsten Ebenen von Gesellschaft und Partei für Erfahrung und Integrationskraft und "einen nahtlosen Wechsel an der Spitze unserer Partei".

Ihre große Aufgabe werde es sein, die CDU zu alter Stärke mit Werten im Bereich von 40 Prozent zu führen, meint der CDU-Bundestagsabgeordnete aus Donaueschingen. "Zentral dafür ist die Besinnung auf unsere Stärken, bei denen wir auch aus Sicht der Bürger die größten Kompetenzen besitzen. Für mich bedeutet dies vorrangig die Stärkung der inneren Sicherheit, die Betonung marktwirtschaftlicher Prinzipien sowie die konsequente Anwendung der christlichen Soziallehre", erklärt Frei.

Aus seiner Sicht komme es "in der von größter Dynamik geprägten Epoche der Digitalisierung und Globalisierung mehr denn je darauf an, den Menschen zuzuhören, Politik verständlich zu erklären und Orientierung in den wichtigen Fragen der Zeit zu bieten". Hier sehe er eine Stärke von Annegret Kramp-Karrenbauer. Das habe sie mit ihrer Arbeit als Generalsekretärin bewiesen.

"In jedem Fall hat der CDU der lebendige Wettstreit um Positionen und Köpfe in den letzten Wochen neue Frische beschert. Ich hoffe, dass wir uns dies absehbar bewahren können", meint Frei. Das spannende Rennen und das knappe Ergebnis zeigten auch, dass wir als Volkspartei durch unterschiedliche Strömungen und Ansichten geprägt sind. "Deshalb ist es die oberste Aufgabe von Annegret Kramp-Karrenbauer, die Reihen der CDU-Familie zu schließen und alle Flügel zu integrieren. Das war die Stärke der CDU in der Vergangenheit". Und Frei hofft: "Das wird nach unnötigen Streitereien in der jüngeren Vergangenheit auch wieder die Stärke der Zukunft. Das erwarten unsere Mitglieder, unsere Wähler und letztlich auch alle Menschen in unserem Land."

Als Delegierter für den CDU-Bezirksverband Südbaden war Andreas Schwab ebenfalls beim Bundesparteitag in Hamburg: "Heute hat die bessere gewonnen", fasst er das Ergebnis zusammen. Die Entscheidung sei knapp und auch die Tagesform der Kandidaten entscheidend gewesen. Er sei dankbar, dass sowohl Jens Spahn als auch Friedrich Merz die neue Bundesvorsitzende unterstützen wollten. "Das ist ein tolles Zeichen. Ich glaube, dass Annegret Kramp-Karrenbauer einfach den besseren Draht zu den Menschen hatte. "Dass nur zwei von 1001 Delgierten gefehlt haben, das ist einfach großes Kino", findet der Europaabgeordnete.

Er hoffe nun, dass es gelinge, die tolle Stimmung des Tages bis in den bunten Abend hinein zu retten, erklärte Schwab am Freitagabend. Wie Thorsten Frei nimmt er auch heute weiter am Bundesparteitag der CDU teil.