Die Verwaltung prüft derzeit Kurzarbeit für städtische Einrichtungen. Foto: Eich

Kernverwaltung und Erzieher sind bei möglichen Maßnahmen ausgeschlossen.

Villingen-Schwenningen - Mehrere Unternehmen in der Doppelstadt haben für ihre Mitarbeiter aufgrund der derzeit herrschenden Corona-Krise bereits Kurzarbeit angemeldet – nun prüft auch die Stadtverwaltung entsprechende Maßnahmen. Die bestätigt die städtische Pressesprecherin Oxana Brunner auf Anfrage des Schwarzwälder Boten.

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"Derzeit schauen, wir welche Möglichkeiten es gibt und ob Kurzarbeit möglich ist", erklärt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Allerdings würde dies zum Beispiel nicht die Kernverwaltung wie den Bürgerservice oder auch der Kommunalen Ordnungsdienst betreffen.

Betroffen wären hingegen insbesondere jene Einrichtungen, die derzeit geschlossen sind – beispielsweise die Museen oder die Stadtbibliothek. Nach Aussagen der Pressesprecherin bedarf es hier allerdings noch einigem Klärungsbedarf, weswegen noch keine konkreten Aussagen über eine mögliche Umsetzung getroffen werden können.

So sei beispielsweise zu klären, inwieweit es sich mit der Regelung verhält, dass zehn Prozent der Angestellten von der Schließung der Einrichtung betroffen sein müssen, damit Kurzarbeit eingeführt werden dürfe. "Bislang ist aber noch nicht klar, worauf sich diese zehn Prozent beziehen – ob auf die Beschäftigen der gesamten Verwaltung oder tatsächlich nur der betroffenen Einrichtungen", so Brunner.

Erzieher der städtischen Kindertagesstätten ausgeschlossen

Ausgeschlossen von möglicher Kurzarbeit seien Erzieher der städtischen Kindertagesstätten, die nach dem Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst Sozial- und Erziehungsdienste (TVöD SuE) angestellt sind. "Es kann allerdings sein, dass anderes Personal der Kindertageseinrichtungen wie zum Beispiel hauswirtschaftliche Kräfte oder Hausmeister von Kurzarbeit betroffen wären", berichtet Brunner.

Aufgrund der derzeitigen Schließungen der Kindertageseinrichtungen und der Schulen, habe die Stadtverwaltung nach Aussage der Sprecherin aber in den vergangenen Tagen die Träger der freien Kindertagesstätten und Einrichtungen der Schulsozialarbeiter angeschrieben, welche von der Stadt finanzielle Mittel erhalten.

Man habe deutlich gemacht, dass insbesondere die finanziellen Auswirkungen der Krise groß sein werden. "Wir haben deshalb dazu aufgerufen, unter anderem für die Mitarbeiter der freien Kindertageseinrichtungen zu prüfen, ob es die Möglichkeit für Kurzarbeit gibt", erklärt Brunner. Dadurch sollen die Kosten reduziert und die finanziellen Folgen für die Träger aber ebenso für die Stadt gemildert werden. Wann hinsichtlich der Kurzarbeit in der Stadtverwaltung eine Entscheidung fallen wird, ist laut Angaben der Stadtverwaltung bislang noch völlig offen.