Die Kita-Betreuung wird ausgeweitet. Foto: © lordn – stock.adobe.com

Bald reduzierte Regelgruppen. Notgruppen haben weiterhin Vorrang. Nur für Hälfte der Plätze.

Villingen-Schwenningen - Die Betreuung in den Kindertagesstätten und der Kindertagespflege wird auch in der Doppelstadt schrittweise in Richtung eines eingeschränkten Regelbetriebs ausgeweitet. Hierzu teilte die Stadt am Dienstagabend mit, dass Eltern ihre Kinder ab sofort für eine reduzierte Regelbetreuung in VS-Kitas und der Kindertagespflege anmelden können.

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Die Anmeldung läuft nach Angaben der Stadt über die jeweilige Einrichtung beziehungsweise über den Fachdienst Kindertagespflege im Amt für Jugend, Bildung, Integration und Sport (JuBIS). Laut der Mitteilung ist eine Betreuung voraussichtlich ab Montag, 25. Mai, möglich.

Das Land hat am vergangenen Samstagabend die aktualisierte Fassung der Corona-Verordnung veröffentlicht. Durch diese habe das Land den Kommunen einen engen Rahmen gesetzt. Die zuletzt durch Ankündigungen des Ministeriums geweckten Hoffnungen auf weitgehende Öffnungen in der Kindertagesbetreuung könne die neue Corona-Verordnung nicht erfüllen, wie die Stadt betont.

Betreuung von Notgruppen hat Vorrang

Das JuBIS habe nun auf Grundlage der neuen Verordnung in Abstimmung mit dem Gesamtelternbeiratsvorsitzenden Orientierungshinweise entwickelt. Grundsätzlich gelte hierbei, dass nur die Hälfte der Kita-Plätze belegt werden dürfen und die Notgruppen-Betreuung vorrangig erfolge. In Kitas, die über die Notgruppen hinaus Plätze frei haben, sei es möglich, weitere Kinder aufzunehmen, aber sollte die eigene Kita bereits belegt sein, könne eine Betreuung in einer anderen Einrichtung nicht stattfinden.

Die Stadt betont deshalb: Die Betreuung in Notgruppen habe weiterhin Vorrang - auch hier sei die zulässige Höchstgruppengröße - also die Hälfte der eigentlichen Kita-Plätze - unbedingt einzuhalten. Platzvergaben für Kinder in der erweiterten Notbetreuung würden vom JuBIS getroffen. Familien, die die Notbetreuung bereits in Anspruch nehmen, müssten keinen neuen Antrag stellen.

Sollten Plätze frei sein, können Kinder aufgenommen werden

Hinsichtlich der reduzierten Regelbetreuung werden, laut Aussagen der Stadt, Platzzusagen für alle weiteren Kinder bis zu halben Gruppengrößen von den Leitungen der Kindertagesstätten möglichst unter aktiver Einbeziehung und in enger Abstimmung mit dem Elternbeirat und den Eltern der jeweiligen Kindertagesstätte getroffen. Grundsätzlich könne demnach jedes Kind in der reduzierten Regelbetreuung aufgenommen werden, allerdings gebe es hierfür trägerübergreifend Priorisierungs-Kriterien.

Nach den Notgruppen würden in zweiter Linie Kinder mit besonderem Förderbedarf, zum Beispiel mit einer Behinderung oder mit Unterstützungs- und Begleitungsbedarf, vorrangig eine Betreuung erhalten. Sollten darüber hinaus noch Plätze frei sein, können laut Mitteilung weitere Kinder aufgenommen werden.

Individuelle Lösungen müssen her

Da die Bedarfe der Familien sehr individuell sind und jede Einrichtung über andere Rahmenbedingungen verfügt, müssen ganz individuelle Lösungen in den einzelnen Einrichtungen gefunden werden. Dabei gilt laut Stadt der Grundsatz, über die bereits bestehende Auslastung durch die Notbetreuung hinaus, möglichst vielen Kindern - zumindest zeitweise - einen Platz zu ermöglichen. Deshalb soll in den allermeisten Einrichtungen ein rollierendes System eingeführt werden. Hierzu werden sich die jeweilige Kitaleitung mit den Eltern und Elternvertretern abstimmen und eigene Schichtmodelle entwickeln.

Eltern erhalten demnach schnellstmöglich von ihrer Kindertagesstätte nach ihrer Anmeldung eine Antwort, ob und in welcher Form eine Betreuung ihres Kindes möglich ist. Die Stadt betont aber: Durch die reduzierte Gruppengröße und die Notbetreuung werden nur sehr begrenzt freie Plätze zur Verfügung stehen. "Um möglichst vielen Kindern eine Betreuung anbieten zu können, bittet die Stadt alle Eltern kooperativ und solidarisch miteinander und untereinander zu sein", so die Bitte des JuBIS. Die Elterngebühr soll voraussichtlich wöchentlich oder tageweise abgerechnet werden.