Kultur: Orgelkonzert am Sonntagabend
VS-Schwenningen. Im Rahmen der Schwenninger "musica" findet am kommenden Sonntag, 22. Juli, in der Stadtkirche ein außergewöhnliches Orgelkonzert statt. Unter dem Motto "Organ Queen meets Dancing Queen" spielt Christof Wünsch Transkriptionen symphonischer Orchesterwerke, Pop-Orgelstücke von Michael Schütz und Arrangements von ABBA-Songs.
Die Orgel wird als "Königin der Instrumente" bezeichnet. Das kommt daher, weil die Orgel mit ihren Registern wie ein Orchester viele Instrumente in sich vereint. Es gibt Register, die gezielt Orchesterinstrumente nachahmen. Da die Orgel mit beiden Händen auf mehreren Manualen und zusätzlich noch mit den Füßen auf dem Pedal gespielt wird, ist es möglich, auch sehr komplexe Musik auf die Orgel zu übertragen.
ABBA-Stücke werden auf der Orgel gespielt
Es gibt deshalb eine lange Tradition, Orchestermusik für die Orgel zu bearbeiten. Schon Johann Sebastian Bach spielte Konzerte von Vivaldi auf seinem Instrument. Fortschritte im Orgelbau erlauben es heute, auch große symphonische Werke mit differenzierter Instrumentierung auf die Orgel zu übertragen. Zunehmend wird auch Musik aus Pop und Jazz dargestellt.
Zu Beginn des Konzerts ist das etwas unbekanntere Instrumentalstück "Arrival" aus dem gleichnamigen ABBA-Album zu hören.
Im weiteren Verlauf des Programms spielt Christof Wünsch aber auch bekannte Hits, wie "Dancing Queen", "Thank you for the music", oder "Waterloo". Von dem russischen Spätromantiker Vasily Kalinnikov spielt der Organist eine Transkription des ersten Satzes der Symphonie Nr. 1 in g-moll. Vasily Kalinnikov wurde 1866 im russischen Orjol geboren, war durch Vermittlung Pjotr Tschaikowskys Dirigent am Kleinen Theater in Moskau.
Spenden kommen der Kirchenmusik zugute
Bereits Mitte der 1890er-Jahre erkrankte Kalinnikov an Tuberkulose und starb mit nur 35 Jahren. Abgemildert wurde seine schwierige Lebenssituation durch Pjotr Tschaikowsky und Sergei Rachmaninow, die sich für ihn einsetzten. Eine Renaissance erlebten seine Werke in den 1950er-Jahren. Im Westen blieb Kalinnikov jedoch weitgehend unbekannt. Von Gustav Holst steht eine Transkription des populären "Jupiter" aus der Orchestersuite "Die Planeten" auf dem Programm.
Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Um Spenden für die Kirchenmusik der evangelischen Kirchengemeinde Schwenningen wird allerdings am Ausgang gebeten.
