Die Tatowierer gehen beim stechen neuer Tattos mit größter Sorgfalt vor. Foto: Bombardi

Ink-Style längst zum Dauerbrenner geworden. Tätowierer kommen sogar aus angrenzendem Ausland.

VS-Schwenningen - An einem Stand in der Messehalle setzt ein Tätowierer mit größter Präzision seine Nadel mit schwarzer Tinte auf dem Oberschenkel seiner Kundin an, um letzte Details an dem von ihr gewünschten Motiv anzubringen. Dabei ist auch eine gehörige Portion Feingefühl erforderlich, da es nicht immer einfach ist ein einmal gestochenes Tattoo abzuändern.

Doch es ist Ink-Style-Zeit. Eine Messe, die sich in den vergangenen Jahren zu einem Dauerbrenner für alle Fans der Tattoo-Kultur und allem was dazu gehört entwickelte. Tätowierer aus dem süddeutschen Raum, dem angrenzenden Aus- und Inland sind vor Ort. So wie der jungen Frau ergeht es an den beiden Messetagen vielen, die der zweitägigen Fachmesse entgegenfieberten, um sich ein neues Tattoo stechen zu lassen.

Doch die Tattoo-Messe bot weit mehr als das bloße Tätowieren. Cheforganisator Filippo Lo Verde und sein Team sorgten für ein Rundum-Programm an Ständen. Möglichkeiten zur Farbpigment und Haut schonenden Behandlung neuer Tattoos waren ebenso zu finden wie ein Informationsstand, der diverse Varianten der Tattooumgestaltung vom Cover up bis zur Entfernung anbot. Für Abwechslung sorgten die Take Away, Fast Food und Essensstände am Eingang, ein Berliner Anbieter von Hochprozentigem oder Händler für Tattoo- und Piercingzubehör.

Noch vor wenigen Jahren wäre es für Schwenningerin Silke Mühlbach undenkbar gewesen, mit ihrem eigenen Studio für Tattooentfernung und Körperperfektion an der Messe teilzunehmen. Doch der steigende Ruf nach Tattoos erhöht auch die Nachfrage bezüglich deren Entfernung und Umgestaltung (Cover up). Das Cover up wird immer beliebter. Doch es gibt praktisch keine Methode, die ganz schmerzfrei über die Bühne geht.

Oliver Mühlbach erinnert daran, dass es sich bei der Behandlung der Haut um einen Eingriff in ein Organ handelt. "Seit Beginn arbeiten wir deshalb eng mit Tattoostudios zusammen", ergänzt Silke Mühlbach.

Neu in diesem Jahr war die Konzentration der Aussteller auf die Messehalle A, und ein Bühnenprogramm, dessen Schwerpunkt sich auf den Tattoo-Contest richtete. Die Ausrichtung der Standbetreiber war so angeordnet, dass sie alle entlang eines Rundkurses lagen.

Die Messehalle B war lediglich dem vom Organisationsteam betreuten Gastronomiebereich und einem Angebot inklusive Hüpfburg für Kinder vorbehalten. "Im Gegensatz zu den Vorjahren erfreuen wir uns an einem kontinuierlichen Besuch der Gäste", zog Lo Verde ein überaus positives Fazit der Messe. Mittelfristig könnte er sich vorstellen, den Messestandort in eine städtische Halle zu verlegen. Die Vorbereitung auf eine derartige Messe erfordert knapp ein Jahr Zeit. Für Filippo Lo Verde vergeht kaum ein Tag, an dem sich nichts ums Tätowieren dreht. "Die Vorbereitung dieser und der weiteren geplanten Messen im Raum Bodensee und in Balingen gelingt nur dank der Unterstützung von Freunden und meiner Familie." Veranstalter Lo Verde spricht von einem zeitaufwändigen aber auch zugleich spannenden Ereignis, das jede Menge Einfühlungsvermögen für das Gespräch mit den Messebesuchern erfordert. Mit Laura und Daniel Vugrinec sitzen zwei in finanzieller Hinsicht erfahrene Personen an der Kasse. Weitere Helfer sind Pino Lo Verde, Deborah und Holger Mayer, Ines und Joachim Huber oder Milla Lippold. "Im kommenden Jahr findet die Ink-Style auf alle Fälle wieder statt", hat Lo Verde für alle Fans und Freunde der Veranstaltung eine gute Nachricht parat.