Begeistert zeigten sich die Zuschauer im Theater am Ring vom Musical "Footloose", das die Akteure voller Dynamik auf die Bühne brachten. Sie dankten mit rauschendem Applaus. Foto: Zährl Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Musical "Footloose" beeindruckt mit Tanz und Dynamik

VS-Villingen. Das Musical "Footloose" nach dem gleichnamigen Kultfilm aua dem Jahr 1984 wurde im ausverkauften Theater am Ring in Villingen präsentiert. Es ist seit 20 Jahren ein Hit.

In Bomont irgendwo in den USA, in einer Amish Gemeinde, ist der Ort des Geschehens, in dem Tanzen verboten ist. Tatsächlich war in einem Teil von Oklahoma von 1861 bis 1980 das Tanzen verboten. Der Held im Musical ist ein junger Mann, der mit seiner Mutter als Jugendlicher in dem lust- und kulturfeindlichen Ort landet.

Der Rapp "Dancing is not a crime" ist in diesem Ort kein konsensfähiger Satz. Der jugendliche Ren kann und will das Tanzverbot aber nicht akzeptieren, was er mit dem Song "I can’t standing still" zeigt. Es geht um persönlichen Mut und Tanz als Inbegriff der Freiheit. Er findet Gefallen an der Tochter des Predigers, die ebenso wie ihre Mutter kein Verständnis für die Gesetze des patriarchalischen Vaters hat.

Dazu gibt es auch eine psychologische Ebene. Der vaterlose Protagonist, der, am Ende, über die Mutter und Ehefrau Zugang zu dem verbitterten autoritären Prediger und Bischof findet. Dessen Sohn ist bei einem Unfall nach einer Tanzveranstaltung auf dem Heimweg mit drei anderen Jugendlichen zu Tode gekommen. Mit dem Gesinnungswandel des Dorfchefs wird Tanzen, sprich, mehr Freiheit möglich und gleichzeitig rettet der Prediger damit seine angeschlagene Ehe. Die Musiker mit Schlagzeug, E-Gitarre und Keyboard sind lebendiger permanenter Bestandteil des Bühnenbilds.

Der Tanz, die gesamte Show wird getragen von einer beeindruckend schnellen, energiereichen Dynamik, die dem Publikum ausnehmend gut gefällt. Die übersetzten Dialoge sind in der Jugendsprache der 80er-Jahre. Der Titelsong, der wochenlang Platz eins auf den US-Charts war, wurde teilweise mitgesungen und beklatscht ebenso wie der Klassiker "I need a hero" von Bonnie Tyler.

Besonders hervorzuheben ist die schauspielerische Leistung des Buffopaares, das Muttersöhnchen mit zwei linken Füßen und die korpulente Ulknudel, die als Hofnärrin zur allgemeinen Erheiterung beiträgt. Die hingerissenen Zuschauer bedankten sich mit rauschendem Applaus.