Inzwischen sind die Vorbereitungen für den Abend abgeschlossen: Unser Bild zeigt (von links): Moderator Heinrich Greif, Carmen Kühner, Karin Widmann, Martina Furtwängler, Rüdiger Stern, Julia Schoeneck, Volker Müller, Nicole Scherzinger sowie Antonia Berberich. Foto: Caritasverband Foto: Schwarzwälder-Bote

Offene Podiumsdiskussion will Möglichkeiten ausloten

Von Wolfgang Trenkle

Schwarzwald-Baar-Kreis. Ist die Leistungsgesellschaft eigentlich wirklich leistungsfähig? Bei stetig neuen Börsenrekorden ist es beispielsweise noch immer fast unmöglich für leistungsbereite Menschen mit Behinderung, nach der Schule ins Berufsleben zu starten.

Dem Thema Bildungszukunft von Menschen mit Behinderungen nach der Schule widmen sich kommenden Freitag, 24. April, zahlreiche Vertreter verschiedenster Einrichtungen vom Caritasverband bis hin zur Industrie- und Handelskammer in einem gemeinsamen öffentlichen Themenabend.

Sie alle halten die gegenwärtig noch immer existierende Leistungsblockade gegenüber Menschen mit Behinderungen für nicht akzeptabel. Untragbar ist sie selbstverständlich gegenüber den Betroffenen. Nachteilig letztlich aber auch für die Wirtschaft, der damit große Potenziale entgehen. Anvisiert ist im großen Gemeindesaal der Heilig Kreuz-Gemeinde Villingen von 18.30 bis 20 Uhr eine möglichst offene Diskussion, die weniger potenziell Schuldige benennt als vielmehr Möglichkeiten auslotet, endlich die sogar in der Menschenrechtskonvention der UN festgeschriebene Inklusion auch im Bildungsbereich umzusetzen. Ging es in einer ähnlichen Veranstaltung des Projekts Smart (Starke Menschen achten auf richtige Teilhabe) im November des vergangenen Jahres um eine bessere schulische Einbindung, wird es nun noch konkreter. Um die Aussagen der Beteiligten möglichst auf den Punkt bringen zu lassen, konnte das Planungsteam Heinrich Greif als wortgewandten Moderator des Abends gewinnen.

Unter einem Motto, welches aus einer Frage eine deutliche Forderung macht "Bildung für alle - nach der Schule? Bildung für alle, nach der Schule!" diskutieren am Freitag Volker Müller, Leiter der Volkshochschule Villingen-Schwenningen, der an den Rollstuhl gefesselte und dennoch sehr aktive Industriekaufmann Rüdiger Stern, Martina Furtwängler (Industrie- und Handelskammer), Nicole Scherzinger (Leitung Betreutes Wohnen plus der St. Gallus-Hilfe), Karin Pittner (Regie und Leitung des Brennpunkt-Theaters), Julia Schoeneck (Bereich Soziale Arbeit der Lebenshilfe VS) sowie Karin Widmann (Projektleitung BBQ Berufliche Bildung gGmbH).

Ein Unterhaltungsprogramm wird die von der Aktion Mensch unterstützte Diskussion umrahmen: So zeigt das Brennpunkt-Theater durch junge Menschen und Erwachsene aus verschiedenen Ländern von 18 bis 18.30 Uhr Szenen zum Thema Umwelt und Migration. Ab 20 Uhr wird zu einem gemeinsamen Essen durch den Catering-Service der Goldenbühl-Schule und dem seit mehreren Jahren bestehenden regionalen Teilhabekreis von Menschen mit und ohne Handicaps eingeladen. Wie gemeinsame "Arbeit" aussehen und sich anhören kann, wird der Ausklang der Veranstaltung zeigen: Unter der Leitung von Gerhard Kurz werden Musiker der Inklusionsband "WG and friends" gemeinsam mit der Bigband der Bickebergschule aufspielen.