Barbara Reichstein und Sebastian Merkle – seit zehn Jahren pflegen die Baugenossenschaft Familienheim und die Stiftung Liebenau den Schulterschluss. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Immobilien: Positive Zahlen in der Vertreterversammlung vorgelegt / Leerstandsquote von 0,5 Prozent

Mit einer kräftig auf 92,8 Millionen Euro angewachsenen Bilanzsumme und einem Bilanzgewinn von 250 000 Euro kann die Baugenossenschaft Familienheim Schwarzwald-Baar-Heuberg eG nach ihrer Vertreterversammlung am Donnerstag im Münsterzentrum hinter das Jahr 2017 einen Haken machen.

VS-Villingen. Einmal mehr ist für die Genossenschaft damit ein erfolgreiches Jahr abgeschlossen, von dem die Mitglieder angesichts eines Jahresüberschusses von 2,1 Millionen mit einer vierprozentigen Dividende profitieren. Und es geht vor allem in Sachen Wohnraumbeschaffung nahtlos weiter nach dem ehrgeizigen Plan: "Wir gestalten die Zukunft".

Im Berichtsjahr waren es noch 38 Wohnungen, aktuell entstehen in Villingen, Bad Dürrheim, Tettnang und Tübingen 158 Einheiten neu. Der geschäftsführende Vorstand Sebastian Merkle gab einen Überblick über die derzeitigen Projekte und damit über die Tatkraft einer mit 30 Mitarbeitern vergleichsweise kleinen Baugenossenschaft. Im Sommer nahm man in der Vom-Stein-Straße 19 in Villingen Wohnungen für Menschen mit und ohne Handicap in Betrieb.

Gebäude in Kasernenareal

Von den neun Gebäuden mit ehemals 500 Soldatenwohnungen auf dem Kasernenareal, die vom "Bündnis für faires Wohnen" gekauft und derzeit zu Studentenwohnungen für die Polizeifachhochschule kernsaniert werden, übernimmt die Familienheim als Bündnispartner zwei.

Ende 2019 werden die 50 Mietwohneinheiten am Bad Dürrheimer Sonnenbühl bezugsfertig sein. "Schon jetzt erreichen uns fast täglich Anfragen", sagte Sebastian Merkle.

Bereits preisgekrönt ist das Projekt "St. Anna-Quartier" in Tettnang, wo – ebenfalls nach dem Prinzip "Leben und Wohnen in Vielfalt" – 127 Wohnungen entstehen zu einem Mietpreis, der nur halb so hoch ist wie der ortsübliche. Den Zuschlag bekam die Familienheim außerdem für ein soziales Wohnprojekt in Tübingen, an das Ende des Jahres unter den Augen der interessierten Politik der Haken kommt.

Trotz aller Neubautätigkeiten vernachlässige die Familienheim nicht die Bestandswohnungen, versicherte Merkle und verwies auf Investitionen im Berichtsjahr von fast vier Millionen Euro. Der Leerstand von 0,5 Prozent – in der Branche gilt ab drei Prozent die Vollvermietung – zeige, dass die Mieter das Engagement honorieren. Und das bei einem Mietpreisniveau, das mit 6,50 Euro deutlich unter der Durchschnittsmiete von 7,50 Euro in Villingen-Schwenningen und 6,80 Euro im Schwarzwald-Baar-Kreis liege, zeigte Vorstandsmitglied Martin Renner auf.

"Wir leben Gemeinschaft"

"Wir leben Gemeinschaft" – seit zehn Jahren pflegt die Familienheim Kooperationen sowohl mit der Diakonie als auch der Stiftung Liebenau Teilhabe. Mit dem geplanten Neubau des St. Lioba-Altenheimes durch die Famillienheim entstehe jetzt auch wieder enger Kontakt zur Caritas, kündigte Merkle an.

Voll des Lobes über den wirtschaftlichen Erfolg und die Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung war Aufsichtsratsvorsitzender Berthold Frisch, der den positiven Bericht der Prüfungskommission verlas. Sowohl er als auch Rudolf Hirt wurden von den rund 50 Vertretern wiedergewählt.