Der neue Oberbürgermeister Jürgen Roth (rechts ) und ­Bürgermeister Detlev Bührer suchen in der Ausstellung nach bekannten Gesichtern. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Jaagsche Puppen im Museum

VS-Villingen (bn). Was haben sie sich diesmal einfallen lassen? Mit großer Spannung wurde am Dreikönigstag im Foyer des Franziskanermuseums die 15. Auflage der Fastnachtspuppenausstellung von Ingeborg Jaag und dem Museumsteam erwartet.

Dass es diesmal um das Thema "Schlüsselübergabe" geht, hatte sich bereits herumgesprochen, doch von der Ausgestaltung der Szenerien mit 86 handgefertigten Puppen auf gleich drei Bühnen im Refektorium sowie auf der Wechselausstellungsfläche waren die Besucher dann doch bass erstaunt und begeistert. Zunftmeister Anselm Säger sprach ganz im Sinne der Anwesenden, als er den Ideenreichtum und das Herzblut der Puppenmacherin und der Ausstellungsmacher lobte und gratulierte Ingeborg Jaag zu ihrem 77. Lebensjahr, dass sie stets einen Tag vor Ausstellungseröffnung abschließt. Ihr Alter führte die Hüfingerin schon vor zwei Jahren als Grund dafür an, keine neuen Puppen mehr zu kreieren. Doch der Wechsel im Amt des Oberbürgermeisters hatte sie diesmal noch eine Ausnahme machen lassen: Jürgen Roth als nagelneue und Rupert Kubon als seinem Alter entsprechend "sanierte" Puppe, zudem im Diakongewand, sind im Gewimmel zu entdecken.

Dass die Schlüsselübergabe der Obrigkeit an die Narren vor den hohen Tagen im Mittelalter ihre Wurzeln hat, bemerkte Museumsleiterin Anita Auer. Wenn eine Stadt sich ergab, erhielt der Eroberer den Stadttor-Schlüssel. Ganz so ernst geht es bei der Fasnet nicht zu. Ina Sahl vom Ausstellungsteam sieht die dreiteilige Präsentation mit einem Augenwinkern. Sie erfülle "keinen wissenschaftlichen Anspruch", sondern bereite "ein Vergnügen, das den Besuchern ein Lächeln ins Gesicht zaubert". Die Fasnetausstellung ist bis einschließlich Sonntag, 10. März, im Franziskanermuseum zu sehen.