Viel Spaß hatten die Zuschauer bei der Komödie "Die Kirche bleibt im Dorf". Foto: Zährl Foto: Schwarzwälder Bote

Theater: Herzhafte Komödie kommt an

VS-Villingen. Das Bühnenstück "Die Kirche bleibt im Dorf" der Esslinger Landesbühne, gespielt im Theater am Ring in Villingen, ist eine Adaption der gleichnamigen Kinokomödie.

Die Dörfler von Oberrieslingen und Unterrieslingen waren sich nie grün und gönnen sich gegenseitig nichts. Dumm ist, die beiden Orte müssen sich die Kirche und den Friedhof teilen. Der Dauerstreit eskaliert, als Oma Anni in das Schlagloch, das zwischen den beiden Dörfern liegt, stürzt und an den Folgen, "ä Schlägle" verstirbt. Da stellt sich die Schuldfrage. Dazu wird die Oma auf dem feindlichen Friedhof neben dem Kompost beerdigt. Dieser Affront schürt den Unfrieden und damit beginnt das Stück. Die Bühne ist kernig ausgestattet, ebenso wie die Kostüme. Links das Wirtshaus Häberle, in dem die Töchter Marie, Christine und Klara mit deftigen schwäbischen Spezialitäten aufwarten. Rechts, als Gestell angedeutet, die Kirche. Darüber schwebt ein Taufengel, der zur richtigen Zeit, als sich die Streitereien dem Höhepunkt nähern, Erdbeermarmelade, sprich "Gsälz", aus der Nase blutet. Was der Karl Rossbauer, Felix Jeiter, kommentiert: "Mir hend e Wondr".

Auf der Bühne geht es herzhaft zu. Zur Freude der Zuschauer wird schwäbisch geflucht, geschimpft und Musik gemacht. Es gibt zwei Hauptbruddler, der Bürgermeister Gottfried Häberle, Reinhold Ohngemach, und seine Gegenspielerin Elisabeth Rossbauer, Sabine Bräuning. Häberle will skrupellos die gemeinsame Kirche einem angereisten amerikanischen Millionär für fünf Millionen Euro verkaufen. Da streikt der feindliche Nachbarort.

Der Pfarrer Schäuble, Peter Kaghanovitch, liebt den Riesling. Peter Rossbauer, Tobias Strobel, liebt die Klara, Nina Mohr. Dies alles treibt den Grantler Häberle in den cholerischen Wahnsinn. Zum Happy End wird eine Urfassung von Romeo und Julia gefunden, und es gibt drei gemischte Liebespaare, so entsteht das gemeinsame Rieslingen.

Die Aufführung war als fröhlicher gemütlicher Abend gestaltet, schwäbisch, ländlich verwurzelt, was den Zuschauern viel Spaß bereitete.