Tsvetelina Garneva und Georgi Aleksandrov stellen in Villingen-Schwenningen den Schwarz­wälder Boten zu. Foto: Riesterer Foto: Schwarzwälder Bote

Dienstleistung: Unterwegs mit Zustellern von Tageszeitungen / Personalsuche gestaltet sich schwierig

Das aus Bulgarien stammende Ehepaar Tsvetelina Garneva und Georgi Aleksandrov stellt in Schwenningen frühmorgens Tageszeitungen zu. Eine Arbeit, die jedem wichtig ist – die jedoch auch kaum noch jemand machen möchte.

Villingen-Schwenningen. Es ist halb fünf Uhr morgens in der verregneten Schwenninger Innenstadt. Keine Menschenseele weit und breit. Die Fenster in den Häusern sind dunkel, einzige Lichtquelle sind regelmäßig blinkend die Ampeln auf Nachtschaltung. Hin und wieder zwitschert ein Vögelchen und deutet den kommenden Tag an. Doch die Stimmung trügt: Jäh durchbricht ein herannahendes Auto die Stille der Nacht.

Sie arbeiten in zwei Schwenninger Bezirken

Das Fahrzeug blinkt rechts, hält an und die Fahrer- wie auch Beifahrertür fliegen auf. Heraus stürmen ein Mann und eine Frau, mit Zeitungen bewaffnet, und verschwinden in verschiedene Richtungen aus dem Kegel des Abblendlichts. Keine Minute später steigen die beiden wieder ein, das Auto startet, fährt einige hundert Meter weit und das Prozedere wiederholt sich. So arbeiten sich Tsvetelina Garneva und Georgi Aleksandrov durch die ihnen zugewiesenen Bezirke im Dickenhardt und in Rieten: Sie stellen den Schwarzwälder Boten zu.

Seit zweieinhalb Jahren ist das aus Bulgarien stammende Ehepaar nun Nacht für Nacht in Schwenningen unterwegs. Start: zwischen zwei und drei Uhr. Die beiden holen ihre Zeitungen direkt am Druckzentrum Südwest im Gewerbegebiet Auf Herdenen ab und machen sich auf den Weg. Dabei sind sie durchaus die Ausnahme. Die meisten ihrer Kollegen holen sich ihre Exemplare an einigen, über die Stadt verteilten Ablagestellen und liefern sie zu Fuß oder mit den Fahrrad aus.

Auch wenn sie mit einem Fahrzeug unterwegs und im Vergleich zu anderen Zustellern weniger den Tücken des Wetters ausgesetzt sind, haben Garneva und Aleksandrov auch manchmal ihre Müh’ und Not: "Vor allem samstags gibt es immer wieder Vorfälle mit Betrunkenen – je nach dem, wo eine Party stattfindet. Manchmal werfen sie die abgelegten Zeitungen durch die Gegend oder gar mit Flaschen um sich. Einmal wollte eine Gruppe an der Bushaltestelle der Feintechnikschule Ecke Rietenstraße/Salinenstraße sogar unser Auto klauen", sagt Aleksandrov. Der Versuch muss recht plump gewesen sein – der Bulgare grinst, als er davon erzählt.

Ärgerlich sei auch, wenn Exemplare fehlen, weil sie von Nachtschwärmern oder Frühaufstehern entwendet wurden. "Dann müssen wir reagieren und Ersatz organisieren", ergänzt Garneva. "Andererseits bekommen wir häufig an Feiertagen kleine Geschenke oder Dankeskarten aus unseren Bezirken, das freut uns sehr", sagt das Paar.

5.40 Uhr. Feierabend. "Es gab auch Tage, an denen wir bis in den Vormittag unterwegs waren", sagt Tsvetelina Garneva. Gut sei das natürlich nicht. Zum einen erschwere und verzögere der ab sechs Uhr aufkommende Verkehr das Zustellen. Das, weiß sie, gehe den Kollegen auf Schusters Rappen nicht anders. "Außerdem wissen wir natürlich, dass es vielen Menschen wichtig ist, morgens die Zeitung zum Kaffee zu lesen. Und das versuchen wir auch jeden Tag", bekräftigen Tsvetelina Garneva und Georgi Aleksandrov.

Tageszeit hat durchaus seine Reize

Bedauerlicherweise werde die Suche nach Nachfolgern immer schwieriger, erklärt Sergej Repp, Personaldisponent und Bereichsleiter Dienstleistungen bei der Zustellagentur GuG GmbH. Langjährige und zuverlässige Mitarbeiter scheiden leider immer häufiger altersbedingt aus. Hinzu komme die nicht ganz so attraktive Arbeitszeit in den Morgenstunden.

"Wer jedoch wie ich schon öfters früh morgens unterwegs war, weiß, dass auch diese Tageszeit durchaus ihre Reize hat: Die Ruhe vor dem beginnenden Tag, die langsam erwachenden Vögel und nicht zu vergessen: Man hat am Morgen schon Feierabend!", sagt Repp augenzwinkernd.

Wenn auch Sie Interesse an einer Zustelltätigkeit für den Schwarzwälder Boten (Täglich bis 6 Uhr, Mindestalter 18 Jahre) oder für die Wochenzeitung WOM (Mittwochs, Mindestalter 13 Jahre) haben, melden Sie sich gerne unverbindlich und formlos per E-Mail an zustellung@schwarzwaelder-bote.de oder kostenfrei unter der Telefonnummer 07721/9950288. Wir bieten Beschäftigungsverhältnisse auf 450-Euro-Basis und auf Teilzeit – sowohl dauerhaft, als auch als Vertretung oder Ferienjob.