»Mit mir und meinem Herrchen gibt es keinen Ärger!« Doch nicht immer treffen die Stadtsheriffs in der Stadt und den Grünanlagen verständnisvolle Tierhalter an. Foto: dapd

Unangeleinte Tiere im Stadtgebiet und Anlagen eine teure Sache. Toiletten in Parks gut benutzt.

Villingen-Schwenningen - »Haben Sie nichts Wichtigeres zu tun, als mich und meinen Labrador zu drangsalieren?« Stadtsheriffs erleben manchmal uneinsichtige Tierhalter, wenn die Hunde unangeleint durch Anlagen und Fußgängerzone laufen. Was im übrigen eine teure Sache ist.

Rund 2.000 gemeldete Hunde gibt es im Oberzentrum. Einzelfälle nennt es zwar Karen Weber, stellvertretende Bürgeramtsleiterin, wenn Hundehalter penetrant ihre Vierbeiner in der Innenstadt und in den Grünanlagen der Stadt ohne Leine herum laufen lassen. Doch in schöner Regelmäßigkeit treffen die Stadtsheriffs auf Hundebesitzer, denen es entweder an Informationen über ihre Pflichten fehle, oder die im Falle einer Verwarnung zunächst nur wenig Einsicht zeigen. Etwa ein Drittel reagiere eher etwas bissig.

Meist wöchentlich verbinden die Ordnungshüter ihre Streifzüge durch die Stadt mit Kontrollen, ob Hunde in der Innenstadt und in Grünanlagen wie Mauthepark und Hubenloch an der Leine sind. So waren allein im ersten Halbjahr rund 105 Mal »Hundestreifen« unterwegs, bei jedem fünften Halter habe es Beanstandungen gegeben, hielt Karen Weber fest. Ein teures Vergnügen: Fast 75 Euro zahlt man für den Verstoß, Bußgeld nebst Gebühr.

Um solche Probleme zu vermeiden, bekommt jeder Hundehalter bei der Anmeldung eines Tieres über die Stadtkämmerei ein Merkblatt des Bürgeramtes, in dem nachzulesen ist, was die Polizeiverordnung der Stadt zum Thema zu sagen hat. So steht unter anderem unter den zehn Tipps zum Ausführen von Hunden: »Nehmen Sie Ihren Hund beim Ausführen in bebauten Gebieten und öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen an die Leine.« Insbesondere Kinder und ältere Menschen haben oft Angst vor Hunden, heißt es.

Nicht nur Sicherheits- und Schutzaspekte sind in den Richtlinien verankert, auch das Thema Hundekot ist geregelt. »Achten Sie darauf, dass Ihr Hund seine Notdurft nie an Straßen, Gehwegen, Grünanlagen oder gar Spielplätzen verrichtet.« Nach wie vor ein frommer Wunsch, wie ein Rundgang durch die Stadt zeigt. »Beschwerden gibt es immer wieder»«, bekräftigte Weber im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

100.000 verbrauchte Tüten im Jahr

Die Situation hat sich jedoch seit Einführung von Hundetoiletten in Parkanlagen deutlich verbessert. Hundehalter sind dazu verpflichtet, den Kot ihrer Hunde auf fremden Grundstücken wegzuräumen, ergänzte Stadtbauamtsleiter Franz-Josef Holzmüller. Ansonsten wird ein Bußgeld fällig (ab zehn Euro). Unter der Regie des Stadtbauamtes wurden 2010 Hundetoiletten in den Grün-und Ringanlagen aufgestellt. »Die Toiletten wurden nicht nur gut angenommen«, verweist er auf bislang rund 100.000 verbrauchte Tüten im Jahr. Es habe auch viel Lob für die Einrichtung gegeben, nicht nur von den Stadtgärtnern. Kosten: rund 21.000 Euro.

Sieben weitere Hundetoiletten sind nun auf dem ehemaligen Landesgartenschau-Areal hinzugekommen, während der Schau herrschte auf dem Gelände Hundeverbot. Holzmüller könnte sich gut zu den bislang 40 noch weitere Toiletten vorstellen. »Doch wir stoßen jetzt schon finanziell an unsere Grenzen.«