Behörde wird künftig in Zimmern ob Rottweil angesiedelt / Landrat Sven Hinterseh ist sehr enttäuscht von der Entscheidung

Von Felicitas Schück Schwarzwald-Baar-Kreis. Der Schwarzwald-Baar-Kreis wird außer der Polizeidirektion auch die Verkehrspolizei verlieren. Diese wird, wie Innenminister Gall jetzt bekanntgab, in Zimmern ob Rottweil angesiedelt.Kriminaldirektor Markus Merkt, Stellvertreter von Polizeidirektor Roland Wössner, kann mit der Entscheidung leben: "Es ist von begrenzter Bedeutung, wo der Sitz der Verkehrspolizei ist". Merkt, der im Rahmen der Neuordnung der Polizeistrukturen eine Aufgabe im Bereich Finanzen, Liegenschaften und Recht übernommen hat, spricht von einer "folgerichtigen und sachgerechten Entscheidung". Anders Landrat Sven Hinterseh, der in einer ersten Stellungnahme seine Enttäuschung formulierte: "Wir sind von dieser Entscheidung sehr enttäuscht, zumal es gute Gründe für den Standort Villingen-Schwenningen gibt. Wir können die Entscheidung absolut nicht nachvollziehen, wollen jetzt aber erst einmal die Begründung des Innenministeriums für diese Standortentscheidung abwarten und werden uns dann dazu äußern", so der neue Landrat. Trotz höherer Verkehrsdichte und mehr Unfallgeschehen in Villingen-Schwenningen hat offenbar die Verkehrsanbindung an die Autobahn den Ausschlag dafür gegeben, dass der Kreis Rottweil außer der Kriminalpolizei noch die Verkehrspolizei erhält.

Wieviele Mitarbeiter der Verkehrspolizei künftig nach Rottwiel fahren werden, weiß Markus Merkt noch nicht. 25 Beamte sind momentan für den Schwarzwald-Baar-Kreis zuständig. Beispielsweise die Verkehrserziehungstruppe sei sinnvoller vor Ort untergebracht. Das Gebäude der Polizeidirektion in der Waldstraße wird jedoch erhalten bleiben, während die angemieteten Räumlichkeiten in der Bahnhofstraße vermutlich aufgegeben werden. In Villingen soll ein Kriminalkommissariat bleiben, mit wie vielen Personen, müsse erst noch abgestimmt werden, meint Merkt.

Klar ist, dass der Führungsstab, insgesamt ungefähr 20 Personen und 10 bis 14 Verwaltungsmitarbeiter, künftig vermutlich in Tuttlingen arbeiten muss. In dieser Randlage will das Innenministerium bekanntlich ein Polizeipräsidium für die Kreise Balingen, Zollernalb, Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar einrichten. u Baden-Württemberg