Eingeworfene Fensterscheiben, beschädigte Jalousien: Das Klinik-Areal war lange ein Spielfeld von Zerstörungswütigen. Das hat sich offensichtlich geändert. Foto: Hennings

Seit Sicherheitsdienst das alte Klinik-Areal in Schwenningen bewacht, ist Situation besser geworden. Anwohner fühlen sich jetzt sicherer.

VS-Schwenningen - Einen Monat ist es her, seit am alten Klinikum die Ärztevilla nach einer Brandstiftung ein Raub der Flammen wurde. Der Fall löste eine Welle der Empörung über Vandalismus auf dem Gelände aus. Inzwischen scheint Ruhe eingekehrt zu sein.

Selbst eigens aufgestellte Bauzäune konnten junge Menschen über Monate nicht davon abhalten, auf dem Klinikgelände abendliche Saufgelage zu veranstalten und Teile der Gebäude, zum Beispiel durch Einwerfen der Fensterscheiben, massiv zu beschädigen. Anwohner sahen sich immer wieder nächtlicher Ruhestörung ausgesetzt. Auch die Polizei konnte an diesen Zuständen nichts ändern.

Während der Schaden an den leer stehenden Gebäuden weithin sichtbar sind, ist auf dem umzäunten Gelände inzwischen Ruhe eingekehrt. Auch der hunderte Meter lange Bauzaun, der mehrfach umgeworfen wurde, steht unbeschädigt an Ort und Stelle. "Bislang wurden uns keine Vorkommnisse mehr gemeldet", teilt Sandra Adams, Pressesprecherin der Klinik GmbH auf Anfrage mit. Zumindest, seit die GmbH, die noch Eigentümerin des Klinikgeländes samt Gebäuden ist, einen Wachdienst beschäftigt. "Dieser ist immer wieder zu unregelmäßigen Zeitabständen vor Ort präsent", erklärt Pressesprecherin Adams weiter, ohne nähere Details zu nennen. Vor allem scheint der Security-Dienst aber in den Abend- und Nachtstunden aktiv zu sein.

Neues Wohngebiet in zwei Wochen Thema im Technischen Ausschuss

Positiv aufgenommen wird diese Maßnahme auch in der Nachbarschaft. "Wir sind sehr froh darüber. Seit der Sicherheitsdienst vor Ort ist, gibt es keine Schwierigkeiten mehr. Die Randalierer scheinen sich nun fern zu halten", erklärt Maria Noce, die nebenan die Christlich Ambulante Pflege VS betreibt. Sie sei erleichtert, dass in ihrer Institution und den Einwohnern nun wieder das Gefühl von Sicherheit vermittelt werde.

Auch Gregor Braun von der Braun Stadtentwicklung VS GmbH hat diese Veränderung positiv aufgenommen: "Es ist wesentlich ruhiger geworden seit dem Brand. Mit dem Wachdienst hat sich die Situation gebessert."

Unterdessen treibt Braun, der den größten Teil des Klinik-Areals kaufen möchte, weiterhin den Rückbau der alten Klinikgebäude voran. "Der städtebauliche Entwurf ist inzwischen fertig, den Bebauungsplan haben wir", erklärt er. Am 27. Oktober werde das gemeinsame Vorhaben mit Rebholz Immobilien, das den anderen Teil des Geländes kaufen möchte, dem Technischen Ausschuss vorgestellt, am 11. November dann dem Gemeinderat. Entstehen soll auf dem 80 000 Quadratmeter großen Klinik-Areal im Norden der Neckarstadt ein Wohngebiet mit rund 370 Wohneinheiten für 750 Menschen (wir berichteten).

"Nach den Sitzungen werden dann die Arme hochgekrempelt, damit wir bald starten können. Wenn alles gut läuft, bekommen wir Anfang 2016 Baurecht und könnten mit dem Rückbau beginnen", blickt Braun voraus. Dies wäre die schnellstmögliche Zeitschiene. Braun betont aber: "Nur, wenn wirklich alles gut läuft."