Fasnet: Frauen veranstalten somit drei Bälle / Eintrittsbuttons gibt es am 27. Januar / Team sucht Verstärkung
Sie stecken bis über beide Ohren in den Vorbereitungen. Die "Alte Jungfere" veranstalten im 91. Jahr ihres Bestehens nämlich wieder einmal – und zum dritten Mal in ihrer Geschichte – einen Ballabend nur für Männer.
VS-Villingen. Eigentlich war die außerordentliche Jubiläumsgabe schon im vergangenen Jahr vorgesehen, doch die Terminenge aufgrund des Zähringer Narrentreffens machte Oberjungfer Margot Schaumann und Prinzessin Kiri Lauterbach einen Strich durch die Rechnung.
Aber man ist ja flexibel, und so wurde der "Männerobed" zum 90-Jährigen um ein Fastnachtsjahr verschoben. Er findet nun am Samstag, 10. Februar, nach den beiden üblichen Frauengalas am 7. und 9. Februar statt. Die Eintrittsbuttons dafür gibt es am Samstag, 27. Januar, im Theater am Ring. Wie gehabt wird der Verkauf um Punkt 12 Uhr eröffnet.
"Die ersten stehen um 4.30 Uhr schon vor der Tür", weiß Margot Schaumann von den vergangenen Jahren. Ihr Mann Werner stellt sich an diesem Tag den Wecker und öffnet um 6 Uhr die Glastüren für das Foyer, "damit die Damen nicht, wie früher, in der Kälte stehen müssen". Dann dauert es nur noch ein paar Stunden, bis man seinen Button sicher in der Tasche hat. Erfahrungsgemäß haben die Damen – und diesmal sicher auch die Männer – aber so ihre Rezepte, sich die Zeit bis mittags zu vertreiben.
2002 und 2012, zur 75- und 85- Jahrfeier, gab es schon einmal zusätzlich einen Abend nur für Männer, denen der Zugang zu den Alt-Jungfere-Bällen sonst verwehrt bleibt. Damals habe man jeweils ein Best-of zusammengestellt. Diesmal bekommen die Herren das gleiche Programm vorgesetzt wie die Damen. Und wie das weibliche Geschlecht muss sich auch das männlich einer gewissen Kleiderordnung unterwerfen. "Frack, oder Gehrock und Zylinder, am liebsten alles historisch", fasst Margot Schaumann zusammen, was erwartet wird und wünscht sich: "Holet s’Fräckle us em Keller und don es lüfte, damit ihr dann au guet don düfte".
Die Oberjungfer erinnert sich noch gut an den ersten Abend, der sich den Männern öffnete und an etliche "schockierte" Jungfern. "Inzwischen sind sie aber alle Fans von dieser Variante geworden".
Rund 220 Personen können jeden der drei Bälle im Kleinen Saal des Theaters miterleben. Beim gemeinsamen Ausflug im Herbst entstehen bei den aktuell sieben Jungfern schon die ersten Ideen für ihre Sketche und Lieder. Ab Oktober beginnt dann schon die Phase des Textens, die jeder noch für sich im stillen Kämmerlein verbringt. Dann kommt der schwierigste Teil: gemeinsame Probentermine zu finden. "Alle sind berufstätig und haben etliche andere Verpflichtungen", sagt Kiri Lauterbach. Bisher hat man in der Klosterringschule geprobt, doch das ist durch den Brand im vergangenen Sommer nicht mehr möglich. Glücklicherweise ergab sich jetzt die Möglichkeit, die Caféteria des Alten- und Pflegeheimes im Welvert nutzen zu können. Dort wird derzeit an zwei Abenden in der Woche konzentriert, aber mit viel Spaß gearbeitet und dabei die eine oder andere Flasche Sekt geköpft.
Doch nicht nur das Bühnenprogramm, auch jeden für die Bälle notwendigen logistischen Handgriff müssen die Jungfern selbst erledigen. "Das wird manchmal schon ein bisschen viel, und wir werden ja nicht jünger", gibt Margot Schaumann zu bedenken. "Wir suchen Nachwuchs", sagt sie deshalb und freut sich auf junge, offene Frauen, die gerne texten und sich nicht scheuen, Bühnenpräsenz zu zeigen.
Die Alt-Jungfere-Bälle für die Damen finden im Kleinen Saal des Theaters am Ring statt am Mittwoch, 7. Februar, und Freitag, 9. Februar, der "Männerobed" am Samstag, 10. Februar, jeweils ab 19 Uhr. Der Button pro Abend kostet 20 Euro, inklusive Abendessen. Der Buttonverkauf ist am Samstag, 27. Januar, ab 12 Uhr im Theater am Ring.
