Achim Fiedler, Andreas Dobmeier und Heike Heuser, stellvertretende Vorsitzende des Sinfonieorchesters Villingen-Schwenningen, unterschreiben gemeinsam den Vertrag auf fünf Jahre von Achim Fiedler. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Neuer Dirigent unterschreibt Fünf-Jahres-Vertrag / Premiere an Neujahr

Villingen-Schwenningen. Sehr zufrieden unterschrieben Achim Fiedler, neuer Chefdirigent des Sinfonieorchesters VS, sowie Andreas Dobmeier, Leiter des Amts für Kultur und Vorsitzender des Sinfonieorchester-Vereins, sowie Heike Heuser, seine Stellvertreterin, den Fünfjahres-Vertrag, der ihnen einen Dirigent mit großer stilistischer Bandbreite für die kommenden fünf Jahre, mit Option für eine Verlängerung sichert.

Seinen Einstand gibt Achim Fiedler am Dienstag, 1. Januar, 17 Uhr, und am Sonntag, 6. Januar, 19 Uhr. Der Vorverkauf für die beliebten Neujahrskonzerte beginnt am Montag, 12. November. 90 Prozent der Plätze von den Stammkunden sind schon gebucht, und das, obwohl die Konzertliebhaber Achim Fiedler kaum kennen und schon gar nicht sein Programm, das er für das kommende Jahr ausgearbeitet hat. Das sei ein Zeichen des Vertrauens in das Sinfonieorchester und darin, dass der Nachfolger von Jörg Iwer nur ein ganz besonderer Dirigent sein könne, freuten sich Dobmeier, Fiedler und Heike Heuser ob des großen Vertrauensvorschusses.

20 Jahre, mit einer Pause von vier Jahren, war Iwer Chefdirigent des Sinfonieorchesters. Deshalb hätten sie lange gegrübelt, wie sie einen neuen Chefdirigenten finden könnten, der sie auf der Basis von Jörg Iwer, der das Orchester maßgeblich prägte, zu neuen Ufern führen würde, erklärte Dobmeier in einem Pressegespräch.

Keiner hatte es sich leicht gemacht, weder das Vorstandsgremium, noch das Orchester, noch die Zuhörer, die nach jedem Konzert der fünf Gastdirigenten einen Bogen mit Bewertung ausfüllen mussten, das gleiche Prozedere galt auch für die Musiker.

Nicht minder schwer waren die Aufgaben für die fünf Dirigenten, die sich beworben hatten. In fünf Projekten hatte jeder das Sinfonieorchester zu dirigieren. Auch die Musiker mussten sich auf fünf fremde Dirigenten einstellen und hinterher schriftlich ihr Meinungs- und Bewertungsbild abgeben. Nach langer und lebhafter Diskussion wurde in einer außerordentlichen Versammlung gewählt, und Achim Fiedler erhielt auf Anhieb die absolute Mehrheit, und das deutlich.

Als Achim Fiedler erfuhr, dass er sich einem Semi-professionellen Orchester vorstellen würde, habe er erst einmal geschluckt, erklärt Fiedler schmunzelnd. Und dann habe er festgestellt, dass er kaum einen Unterschied zwischen professionell und nicht professionell bemerkte. Fiedler, der einige Jahre pausierte, betonte, dass es nicht einfach sei, eine Stelle zu bekommen, an der alles passt, doch hier in VS habe gleich alles gestimmt. In fünf Jahren habe er Zeit, etwas zu prägen und vielleicht bleibe er ja sogar länger, erklärte er.

Das Programm, das Fiedler für das kommende Jahr erarbeitet hat, ist klassisch-romantisch gefärbt und fällt auch noch in das Jahr, in dem Clara Schumann 200 Jahre alt wird. Und auch die Loreley wird musikalisch zu Ehren kommen, fährt er fort.

Achim Fiedler wurde 1965 in Stuttgart geboren. Sein Interesse gilt auch den Repertoire-Entdeckungen aus der Romantik und der klassischen Moderne bis hin zur Wiederaufführung barocker und klassischer Werke. Er studierte Violine in Köln und London.

Von 1988 bis 2012 war er künstlerischer Leiter der Festival Strings Lucerne. Gastverpflichtungen führten ihn zu über 40 Orchestern wie die Sächsische Staatskapelle Dresden oder das Orquestra Simfonica de Barcelona. Für ihn ist die Arbeit mit Jugendlichen, Studierenden und Erwachsenen ein wichtiger Schwerpunkt. Er war von 2004 bis 2008 auch Leiter der Dirigentenausbildung an der Musikhochschule Luzern. Achim Fiedler lebt in Dortmund.

Die Karten für das Neujahrskonzert gibt es im Tourist-Info & Ticket-Service im Franziskaner Kulturzentrum in Villingen, Tickethotline 07721/82 25 25, und im Bahnhof Schwenningen, Telefon 07720/82 10 66. Die Karten kosten je nach Kategorie 30, 26 und 22 Euro.