Entwicklungshilfe: Jobclub finanziert erstes Agrarprojekt in afrikanischen Staat / Perspektiven geben

Villingen-Schwenningen. Christian Utischill, Vorsitzender des Jobclubs VS, hat eine Vision: 4000 Schafe grasen unweit des Gambia Flusses, Bewohner aus der Region Bwiam bauen Brunnen für die Wasserversorgung und im entfernten Villingen-Schwenningen unterstützt sein Verein das erste Landwirtschaftsprojekt im Kreis für den westafrikanischen Staat und möchte jungen Leuten damit auch Bleibe-Perspektiven geben.

Utischill legt beim Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten Blatt für Blatt auf den großen Tisch, um das Vorhaben des Jobclubs vorzustellen. In Erscheinung tritt dieser eher mit der Betreuung und der Vermittlung von Asylbewerbern aus Gambia unter der Devise: Arbeit und Ausbildung statt Abschiebung. Zum Aufgabengebiet gehört aber auch eine intensive "politische Feldarbeit", um dieses Ziel zu realisieren. Denn die Gambier stellen mit 10000 Bewerbern die größte Gruppe "geduldeter Asylbewerbern" in Baden-Württemberg".

Kollegen sponsern mit

Die Entwicklungshilfe, vor allem in Gambia, komplettiert die Palette. Parallel dazu, so Utischill, scheine die Bundesregierung nun auch in einem Land aktiv zu werden, das zu den ärmsten der Welt zählt und in dem die Angst vor Bürgerkrieg noch latent vorhanden ist. Aktiv geworden ist der Jobclub VS bereits vor einem Jahr. Dank der Kontakte zu einer Familie aus Dauchingen, konnten die Doppelstädter Verbindung zu der Caritas im gambischen Banjul aufnehmen. Spenden generierte Utischill über seinen früheren Arbeitgeber, der Westernacher Consulting AG, deren Mitarbeiter diverse Projekte finanziell unterstützen. Für das Vorhaben in Gambia werden jährlich über einen Zeitraum von mehreren Jahre hinweg 8000 Euro nach Westafrika überwiesen.

2019 steht das Projekt zur Selbsthilfe, das die Einkommenssituation im Land deutlich verbessen soll. In einem landwirtschaftlichen Zentrum in Bwiam, so der Plan, sollen mehr als 60 junge Männer und Frauen unterrichtet werden: Nach der Schulung sollen sie in der Lage sein, Schafzucht im Speziellen, die Rede ist von 4000 Tieren, und Tierzucht im Allgemeinen zu betreiben; die Wasserversorgung durch Brunnenbauten zu verbessern, und sich mit Fischzucht (Aquakultur) ein Einkommen zu sichern. "Wir wollen jungen Menschen eine Perspektive geben." Dies sicherlich auch in der Hoffnung auf eine Initialzündung, die den "Migrationsprozess verlangsame, damit Leute in ihrer Heimat bleiben können". Zuständig für das Projekt sei zwar auf dem Papier die Caritas in Gambia. Doch auch die Frage eines Controlling vor Ort könnte sich bald lösen: Gut möglich, dass ein deutsches Paar seinen Wohnsitz in das westafrikanische Land legt: "Doch hier haben wir noch eine Baustelle", erläutert Utischill. Nun hoffen er und seine Mitstreiter auf weitere Sponsoren, um zusätzliche Projekte anzustoßen.

Weitere Informationen: Alles Weitere erfahren Interessierte per E-Mail an info@job-club-vs.de