Spende: Aktion "umgekehrter Adventskalender" findet deutschlandweit Teilnehmer / Tafelverein freut sich
Karton um Karton stapelten sich bei Beatrix Dammert. Kiloweise Lebensmittel belagerten zur Adventszeit ihr Gästezimmer. Was als eine spontane Idee im engen Kreise begann, weitete sich zu einer kreisweiten und gar deutschlandweiten Aktion aus.
Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Idee zum "umgekehrten Adventskalender" kam Dammert, als sie im Internet davon gelesen hatte (wir berichteten). Anstatt jeden Tag ein Türchen zu öffnen, hält sie es für eine schöne Idee etwas zurückzugeben – in Form 24 nützlicher Gaben, die zur Adventszeit jeweils täglich in eine Kiste gepackt werden. Beim Tafelverein "Mach mit" ist sie mit der Idee auf offene Ohren gestoßen. Am Anfang sei Helgina Zimmermann aber überrascht gewesen, wegen des rückwärts laufenden Adventskalenders, verrät sie und lacht. Doch nun wünsche sich die erste Vorsitzende des Tafelvereins das ganze Jahr über Advent. Die Aktion sei sehr wertvoll, betont sie. So volle Regale wie jetzt nach der Weihnachtszeit gebe es selten. 400 Kilogramm Lebensmittel konnten mit dem "umgekehrten Adventskalender" gesammelt werden. Darunter haltbare Lebensmittel und zum Teil auch Kosmetikartikel wie Zahnbürsten und -pasta, freut sich Zimmermann, und das tolle daran: "Jeder spendet wie er kann. Es gibt keine Vorgaben. Alles ist eine Spende."
Jedes Jahr nehme der Bedarf weiter zu, sagt die Vorsitzende. Etwa 400 regelmäßige Empfänger gebe es derzeit im Schwarzwald-Baar-Kreis. Deswegen hatte sich Dammert zu Beginn der Aktion auch 400 Kartons zum Ziel gesetzt.
40 Kartons gepackt
Auch wenn es jetzt 40 wurden, die Anteilnahme sei beeindruckend gewesen, sagt sie. Und die 40 Kisten haben es in sich: "Die sind ganz schön schwer. Ich habe mir einen abgeschleppt", erzählt sie und erinnert sich strahlend an die vollbepackten Autos.
Anfangs teilte sie die Idee mit Facebook-Freunden und sammelte die Päckchen zu Hause, erzählt Dammert, die auch beruflich im sozialen Bereich tätig ist. Bald erweiterte sie den Aufruf über den Bekanntenkreis hinaus und auch aus dem Ruhrgebiet, Hamburg und Bremen habe sie Päckchen erhalten.
Teilweise auch eine umweltfreundlichere Spende aufs Konto, mit der sie dann die Produkte einkaufte, erzählt die Bad Dürrheimerin. Bis zum 21. Dezember 2018 konnten die Päckchen dann auch in die Geschäftsstelle in Schwenningen gebracht werden.
Änderungen in diesem Jahr
Und gar an Heiligabend habe es an ihre Türe geklingelt, erinnert sich Dammert und lächelt glücklich. Verteilt werden die Gaben seit Montag. Angefangen in Villingen, werden die Waren am Dienstag in Schwenningen und in den nächsten Tagen in den anderen der fünf Läden des Schwarzwald-Baar-Kreises, St. Georgen, Donaueschingen und Triberg vergeben. Jeder Kunde bekomme beim Einkauf eine Ware, erklärt Helgina Zimmermann. So könne die "wertvolle" Aktion über einen längeren Zeitraum jedem gleichermaßen eine Freude bereiten. Auch in diesem Jahr soll die Aktion wieder Kisten füllen, verrät Dammert. Diesmal aber mit mehr Vorbereitungszeit und ein paar Änderungen, wie etwa im logistischen Bereich: Dammert sei froh gewesen, als die Kisten aus ihrem Gästezimmer in den Tafelläden gelagert werden konnten. "Jetzt ist wieder Platz zum Wäsche aufhängen."