Die Lehrstellenbilanz der Industrie- und Handelskammer ist auch in diesem Jahr positiv. Es gibt mehr Lehrverträge. Foto: fotolia/Butch Foto: Schwarzwälder-Bote

Industrie- und Handelskammer zieht erneut positive Lehrstellenbilanz / 2249 neue Verträge eingetragen

Schwarzwald-Baar-Heuberg. Zum Start des neuen Ausbildungsjahres zieht die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg eine ähnlich gute Lehrstellenbilanz wie in den vergangenen Jahren.

Die IHK hat zum 31. August 2249 neue Ausbildungsverträge eingetragen. Das ist ein Plus von 3,5 Prozent gegenüber dem gleichen Stichtag des Vorjahres. Im Kreis Rottweil wurden 554 (Vorjahr 521), im Schwarzwald-Baar-Kreis 780 (Vorjahr 763) und im Kreis Tuttlingen 915 (Vorjahr 889) Ausbildungsverträge neu abgeschlossen.

"Schwarzwald-Baar-Heuberg ist nach wie vor eine starke Ausbildungsregion, die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen ist unverändert herausragend. Der Mangel an Bewerbern stellt allerdings gerade kleine und zunehmend mittelständische Unternehmen vor erhebliche Probleme", erklärte IHK-Präsident Dieter Teufel. "Die Unternehmen bilden trotz sinkender Schülerzahlen weiterhin auf hohem Niveau aus. Angesichts der demografischen Entwicklung wissen die Betriebe, wie wertvoll der eigene Nachwuchs ist", so Teufel. "Mit Sicherheit hätte noch mancher Vertrag abgeschlossen werden können, wenn es die passenden Bewerber gegeben hätte." Immer mehr Unternehmen beklagen die unklaren Berufsvorstellungen der Schulabgänger, ergänzt IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez. "Die Einführung des Schulfachs Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung ist ein Schritt in die richtige Richtung." Dennoch müsse das Bewusstsein über die Chancen einer beruflichen Bildung bei Schülern weiter gestärkt werden. "Denn der Wert der Dualen Ausbildung bietet eine echte Alternative zu Abitur und Studium mit hervorragenden Aussichten auf einen festen und gut dotierten Arbeitsplatz", so Thomas Albiez. Die IHK unterstützt die Ausbildungsbetriebe mit unterschiedlichsten Angeboten bei der Suche und Vermittlung von Auszubildenden. Für Jugendliche, die noch keine ausreichende Ausbildungsreife besitzen, bietet die IHK im Land seit einigen Jahren die Möglichkeit, über ein Praktikum zur Einstiegsqualifizierung (EQ) an einen Ausbildungsplatz zu gelangen. Die Jugendlichen absolvieren dabei ein sechs- bis zwölfmonatiges Praktikum in einem Unternehmen und damit Teile eines anerkannten Ausbildungsberufs, wofür die IHK ein Zertifikat ausstellt. "Dieses Modell könnte auch eine Chance für Flüchtlinge sein, sich in den hiesigen Arbeitsmarkt zu integrieren", erklärt Dieter Teufel. "Immer mehr Betriebe sind bereit, Flüchtlinge einzustellen." Voraussetzung sei, dass die Bewerber über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen.

Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse im Einzelnen Zu den stärksten Ausbildungsberufen gehören auch in diesem Jahr wieder die kaufmännischen Berufe mit 948 neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnissen sowie Berufe der Metalltechnik, wo die IHK 846 neue Lehrverträge verzeichnet. Bei den kaufmännischen Berufen liegen der Industriekaufmann (247) und der Kaufmann und die Kauffrau im Einzelhandel (119) sowie der Verkäufer (78) und der Bankkaufmann (94) vorn. Für Berufe aus Hotel und Gastronomie entschieden sich 67 junge Frauen und Männer. Bei den gewerblich-technischen Berufen wurden in den Berufen Industriemechaniker (230) und Zerspanungsmechaniker (193) die meisten neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse registriert.