Die Grundschüler der Bickebergschule nehmen, angeleitet von Constanze Kaiser, eine CD auf. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Profis sehr zufrieden / Gemeinsames Singen öfter im Unterricht geplant

Etwas erreicht zu haben und Teil von etwas Großem zu sein, macht stolz und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Diese Erfahrung machten jetzt die 170 Grundschüler der Villinger Bickebergschule beim "Minimusikertag".

VS-Villingen. "Wir nehmen eine eigene CD auf". Die Nachricht elektrisierte die Erst- bis Viertklässler, und im Freizeitraum der Schule war die Spannung mit Händen greifbar. Auf Initiative von Lehrerin Justine Leiz waren die beiden Musikpädagogen Lars Lütke-Lefert und Maximilian Rugen aus Münster mit dem Projekt "Minimusiker" angereist und hatten im Gepäck nicht nur Gitarre und Cajon, sondern auch Mikrofone und alles, was man für die Aufnahme einer CD sonst noch so braucht.

"Aufnahme läuft" – die Kinder kapierten sofort, dass es nach diesem Kommando mucksmäuschenstill sein musste und nur die eigenen Stimmen als eine Chorstimme zu hören sein durften. Und diese erfüllte den ganzen Raum und ließ die beiden Profis zufrieden nicken. Ihr "einfachster Sängertrick", das Singen nicht mit hängenden, sondern hochgezogenen Mundwinkeln, funktionierte auf Anhieb. Der erste Schritt zur Zertifizierung als "Minimusiker-Schule" war getan.

"Es klappert die Mühle am rauschenden Bach", "In einem Baum ein Kuckuck saß", "Ich liebe die Herbstzeit", "In der Weihnachtsbäckerei" – im Vorfeld hatten die Musiklehrerinnen und die, denen Musik an der Grundschule wichtig ist, mit den Schülern in Gruppen Lieder einstudiert, die sie am Minimusikertag nun in die Mikrofone sangen und die den Eltern später als CD angeboten werden. "Damit finanzieren wir das Projekt und das funktioniert seit zehn Jahren", sagt Lars Lütke-Lefert.

Nicht nur er findet, dass gemeinsames Singen Spaß macht und für Kinder eine wichtige Erfahrung ist. Justine Leiz hat als nicht-studierte Musiklehrerin eine Zusatzausbildung gemacht, wie andere Kollegen auch, um mit den Kindern öfter – warum nicht auch zu Beginn einer Mathematikstunde? – zu singen. Offiziell stehe im Stundenplan gerade einmal eine Musikstunde pro Woche.

Viel zu wenig, findet Justine Leiz. Dem ersten Zertifizierungsteil folgt im Frühjahr ein zweiter. Dann werden Frühlings- und Sommerlieder aufgenommen, bevor sich die Bickebergschule hernach "Minimusiker-Schule" nennen darf.