Auf dem Schwenninger Bauhof-Areal geht es voran. Foto: Kratt

Firmengruppe Krause plant jetzt mit Mikroappartements. Vorhaben muss noch mit Stadt abgesprochen werden.

VS-Schwenningen - Während die Abrissarbeiten stetig vorangingen, war es lange still um die Verkaufsverhandlungen beim alten Bauhof. Jetzt ist klar: Die Krause Firmengruppe wird als bisherige Eigentümerin den hinteren Bereich veräußern. Dort sollen Sozialwohnungen entstehen.

Sie liegen in den Endzügen, die Abrissarbeiten am rund 19.200 Quadratmeter großen Areal zwischen Villinger und Wasenstraße. Im Frühjahr wurde bereits mit der Entkernung begonnen, vier Monate lang hat die Abrissfirma SER aus Heilbronn schließlich gebraucht, um die rund 100 Jahre alte Ziegelei-Gebäude dem Erdboden gleichzumachen.

Der gröbste Teil wurde im Spätsommer geschafft, zuletzt sei es nur noch um das Fundament und die Bodenplatten gegangen, berichtet Baggerführer Arno Friese. "Jetzt bereiten wir den Beton auf und fahren den Asphalt fort." Drei Wochen hatten die Arbeiten im Herbst gestoppt, weil keine passende Deponie für das belastete Material gefunden werden konnte. Letztendlich hätten sich die Verantwortlichen für die betriebseigene Deponie in Heilbronn entschieden, weiß Friese.

In der nächsten Woche werde die Brechanlage kommen, um das restliche Material aufzubereiten. Dann könne es vor Ort zum Verfüllen und für den Straßenbau wiederverwendet werden. Auf Altlasten im Boden seien die Arbeiter glücklicherweise nicht gestoßen. So zeigt sich der Baggerführer abschließend zufrieden mit der Gesamtmaßnahme, die noch vor Weihnachten fertiggestellt werden könne.

Ob er im neuen Jahr im hinteren Bereich, wo derzeit noch die ehemaligen Fahrzeughallen stehen, mit seiner Firma weitermachen darf, wird sich zeigen. Fakt ist auf jeden Fall, dass auch hier die Abrissbagger anrücken werden. Wie Harry Krause, Geschäftsführer der gleichnamigen Firmengruppe aus Heilbronn, auf Anfrage berichtet, sei der hintere Bauhof-Bereich mittlerweile an die GSW Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau aus Sigmaringen verkauft. Sie ist ein Bauträgerunternehmen des Sozialverbands VdK und werde dort 150 Sozialwohnungen entstehen lassen. Lange war unklar, ob die Firmengruppe das gesamte Areal an einen Endinvestor veräußern oder selber dort investieren will.

Besonders für die Wohnbebauung im hinteren Bereich hatten sich die Verkaufsgespräche hingezogen, und auch jetzt scheint der Geschäftsführer nicht ganz glücklich über die Zukunftspläne: Die Sozialwohnungen seien Wunsch der Stadt, die Vorbesitzerin des Geländes ist, gewesen. "Wir hätten uns jemand anderen gewünscht", gibt Krause zu. Zunächst hatte es nämlich geheißen, dass an dieser Stelle normaler Geschosswohnungsbau für 156 Einheiten kommen werde.

Gesichert scheint indes die Zukunft für den Rewe-Supermarkt, den das Bayreuther Projektsentwicklungsunternehmen an der Ecke zwischen Villinger und Wasenstraße entstehen lassen will. "Das machen wir definitiv selbst", meint Krause. Hat es mit der lukrativeren Variante im hinteren Teil also nicht geklappt, soll die Bebauung über dem Supermarkt nun wirtschaftlicher ausfallen: Ursprünglich war ein Büro- und Dienstleistungsbereich vorgesehen, jetzt zielt Krause auf Mikroappartements ab. "Auch wenn wir umplanen müssen, ist das auf jeden Fall sinnvoller." Das Vorhaben müsse aber noch mit der Stadt "ausdiskutiert" werden. Wann Baubeginn sein könnte, lässt der Projektentwickler also komplett offen. Das Exposé, das im Juli 2016 veröffentlicht wurde, muss jedenfalls komplett erneuert werden.