Vergeblich versuchten die Spieler des VfB Bösingen, ihren Gegner im Tatendrang einzugrenzen. Foto: Schleeh

Mit großen Vorsätzen fuhr der VfB Bösingen zum FC Rottenburg. Doch nach einer schwachen Vorstellung unterlag die Mannschaft von Trainer Leopold 1:2.

FC Rottenburg – VfB Bösingen 2:1 (2:1). Kalt erwischt und durch eine Standardsituation besiegt: Die achte Saisonniederlage der Bösinger beim Abstiegskandidaten fällt eindeutig in die Kategorie unnötig und nervig.

Unnötig, weil der Gast nicht seinen besten Tag erwischte und keine wirklich gute Vorstellung ablieferte. Nervig, weil der Gegner nicht in die Kategorie "übermächtig oder bärenstark" gefallen ist. Doch so Tage gibt es, vor allen Dingen wenn ein Team seit über einem Monat in dauerhaften englischen Wochen steckt. Da leidet die Konzentration – wie zum Start in Rottenburg. Vom Anpfiff weg dauerte es 43 Sekunden, dann klingelte es erstmals im VfB-Netz zum überraschenden 1:0.

VfB lässt sich überrumpeln

Verantwortlich für diesen ersten Paukenschlag zum Blitzstart war Tom Vetter. Er sollte an diesem Tag der umjubelte FCR-Matchwinner werden. Bei seinem Führungstor wurde zunächst Daniel Wiedmaier nicht gestört und dessen Pass von der Grundlinie zurück schob Vetter ohne Probleme ein.

Der VfB wachte jedoch sofort auf, war nicht geschockt und antwortete postwendend mit dem 1:1-Ausgleich. Nach einem Rottenburger Fehlpass passte Jannick Botzenhart zu Andy Zimmermann, der im Strafraum zu Marius Müller durchsteckte – das 18. Saisontor war perfekt.

Comeback von Torsten Müller

Gegenüber dem Darmsheim-Spiel startete der VfB mit zwei veränderten Positionen in der Startelf. Im Laufe der Partie feierte dann Torjäger Torsten Müller nach längerer Verletzungspause sein Comeback. Zudem kamen die weiteren Leistungsträger Yannick Spät und Kevin Hezel nach dem Seitenwechsel von der Bank, um der Partie durch den Rückstand nochmals neue Impulse zu geben, die eine Wende hätten herbeiführen sollen.

In der Folgezeit bekam Bösingen die Partie nicht in den Griff, die Gastgeber standen um ihren Kapitän René Hirschka in der Abwehr kompakt und schlugen in der 34. Minute abermals eiskalt zu zur 2:1-Führung. Diesmal aus einem ruhenden Ball, der letztlich früh die Begegnungen entschied. Christoph Halder foulte im eigenen Sechzehner den Rottenburger Loen Oeschger und Vetter verwandelte den fälligen Strafstoß zum 2:1, obwohl Keeper Maximilian Pfau noch am Ball war.

Gästechancen Mangelware

Bis zur Pause und nach dem Seitenwechsel versuchte Bösingen vergeblich der Partie eine Wendung zu geben. Chancen der Gäste waren – im Vergleich zu sonstigen Spielen – eher Mangelware. Der FCR war sogar dem 3:1 näher, als Michael Bantle einen Diagonalball auf Vetter über Pfau hinweg abfälschte, den der VfB-Torwart gerade noch festhalten konnte (71.). Schinacher klärte gegen Vetter bei einem Konter in höchster Not (79.). Zwei Chancen zum 2:2-Ausgleichn hatte das Team von Trainer Peter Leopold selber ebenfalls noch: In der 75. Minute verhinderte FCR-Torhüter Julian Häfner nach einem Chip-Ball von Torsten Müller auf Yannick Spät den Gegentreffer. Kurz vor dem Ende lenkte Häfner einen Freistoß von Beiter über die Latte (84.).

Rottenburg kämpfte bis zum Ende um die knappe Führung, konnte diese dann über die Zeit retten und wertvolle Punkte im Rennen um den Klassenerhalt verbuchen. Für den VfB gibt es indes keine Ruhepause – bereits am Mittwoch um 19.30 Uhr geht es in Maichingen mit der vierten englischen Woche binnen fünf Wochen weiter.