Der Bösinger Joshua Kimmich wechselte erst im Sommer nach München. Foto: Hase

Fußball Selbst Holger Badstuber spielte in der Jugend zwei Jahre beim VfB.

Fünf Profis im Luxus-Kader des FC Bayern München haben auch schon für den VfB Stuttgart auf dem Platz gestanden. Beim Bundesliga-Klassiker am Samstag werden aber wohl maximal zwei davon auch mitspielen. VfB-Sportvorstand Robin Dutt würde sich dann über einen netten Empfang freuen. "Es hat einen Charme, wenn das Stadion nicht pfeift, sondern die Spieler begrüßt mit einem höflichen Applaus. Das würde ich unseren Zuschauern nicht verübeln", sagte er.

Die Ex-VfB-Profis der Bayern:

 Sven Ulreich (17 Jahre beim VfB Stuttgart): Mit seinem Wechsel zum Rekordmeister überraschte der 27-Jährige im Sommer viele rund um den VfB. Sein Stammplatz in Stuttgart war zwar in Gefahr, dass er sich im besten Fußballer-Alter aber freiwillig als Backup von Manuel Neuer auf die Bank setzen würde, konnten nur wenige Menschen nachvollziehen. Spielte bislang im letzten Gruppenspiel der Champions League (2:0 gegen Zagreb) und beim Pokal-Auftakt gegen Nöttingen (3:1). Erfüllt seine Rolle und freut sich über das hohe Niveau im Training des FCB. "Ich bin schon jetzt ein besserer Torwart geworden", sagte er schon vor dem Hinspiel im November.  

Serdar Tasci (14 Jahre beim VfB Stuttgart): Der ehemalige Kapitän des VfB kam als Backup und erwischte bei den Bayern einen denkbar schlechten Start – wirklich besser wurde es seither nicht. Bereits seine eigene Vorstellung verpasste der von Spartak Moskau ausgeliehene 14-malige Nationalspieler, weil er zuvor bei einem Zusammenstoß im Training eine Gehirnerschütterung erlitten hatte. Bei seinem Debüt für den FCB und seinem Bundesliga-Comeback nach 30 Monaten verschuldete er den einzigen Gegentreffer beim 3:1 gegen Darmstadt. In 13 Spielen stand Tasci nur einmal auf dem Platz und schaffte es acht Mal gar nicht erst in den Kader.  

Joshua Kimmich (6 Jahre beim VfB Stuttgart): Kimmich wechselte im Sommer für 8,5 Millionen Euro nach München und zählt zu den großen Überraschungen dieser Saison. In der Not mit vielen Verletzten machte Guardiola aus dem Mittelfeldspieler einen Mann für die Innenverteidigung – und der 21-Jährige aus Bösingen (Kreis Rottweil) spielte überwiegend sehr gut. Hat beim Rekordmeister zwar große Konkurrenz auf seiner Lieblingsposition, Sorgen um die Zukunft des schon als EM-Kandidaten gehandelten jungen Mannes macht sich aber niemand. Ex-VfB-Trainer Zorniger schimpfte nach dem Transfer gar: "Man hätte ihn niemals ziehen lassen dürfen, eine fatale Fehlentscheidung."  

Philipp Lahm (2 Jahre beim VfB): Weltmeister, Champions-League-Sieger, siebenmal deutscher Meister, fünfmal Pokalsieger: Lahm zählt zu den erfolgreichsten deutschen Fußballern. 356 Bundesliga-Partien hat der ehemalige Kapitän der Nationalmannschaft inzwischen gespielt – die erste davon im Trikot des VfB. Von 2003 bis 2005 war er Teil der jungen Wilden vom Neckar, stand beim legendären 2:1 gegen Manchester United in der Champions League auf dem Platz. Die zwei Jahre in Stuttgart waren gut für beide Seiten und halfen Lahm auf dem Weg zu seiner Weltkarriere.

Holger Badstuber (2 Jahre beim VfB): Auch der vom Verletzungspech verfolgte Nationalspieler hatte schon das VfB-Trikot an. Zwischen 2000 und 2002 kickte der Innenverteidiger aus Memmingen für die Schwaben, bevor er im Alter von 13 Jahren nach München ging. Derzeit laboriert der 27-Jährige an einem gebrochenen Sprunggelenk.