Zdravko Kuzmanovic Foto: Pressefoto Baumann

Nach dem Ausfall von William Kvist muss der Coach entscheiden, ob er wieder auf ein System mit zwei defensiven Mittelfeldspielern umstellt.

Stuttgart - Bruno Labbadia spart selten mit Lob für einen Gegner. Mal sind die Teams unangenehm zu spielen, mal charakterlich top, und meist haben sie auch eine ganz hohe Qualität. Vor dem Auswärtsspiel der Stuttgarter an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total) setzt der Trainer des VfB aber noch einen drauf – obwohl es zum Tabellenvorletzten nach Fürth geht.

„Das ist ein toller Verein, total sympathisch“, schwärmt Labbadia von der SpVgg Greuther Fürth. „Sensationell“ findet er deren Aufstieg in der vergangenen Saison, und für alle Nachwuchstrainer hat er auch noch einen Tipp parat: „Für jeden Trainer, der weiterkommen will, ist das ein fantastisches Pflaster.“ So wie einst für ihn.

In der Saison 2007/08 war die Spielvereinigung die erste Station von Labbadia als Coach im Profifußball. „Ich habe ein richtig gutes Jahr gehabt“, erinnert er sich. Dass er dennoch nach nur einer Spielzeit wieder ging, lag an einem Angebot aus der Bundesliga: Der heute 46-Jährige wechselte zu Bayer Leverkusen. An diesem Samstag kommt es zum Wiedersehen – doch bei aller Liebe: Geschenke kann Labbadia nicht machen.

Zwar ist die Lage der Fürther mit bislang acht Punkten aus 14 Spielen deutlich prekärer als die des VfB. Weil die Stuttgarter aber endlich den Anschluss nach oben schaffen wollen, darf sich das Team keinen Ausrutscher mehr erlauben. Vor einem möglichen Erfolg steht für Labbadia aber eine wichtige Überlegung. Nach dem Ausfall von William Kvist (Überlastungsreaktion im Mittelfuß) muss der Coach entscheiden, ob er wieder auf ein System mit zwei defensiven Mittelfeldspielern umstellt. Weil Christian Gentner zuletzt aber eher in der Offensive geglänzt hat, wird wohl Zdravko Kuzmanovic allein die Rolle des verletzten Dänen übernehmen – so wie schon in der Partie gegen Hannover 96. Damals klappte es eine Stunde lang sehr gut, am Ende verlor der VfB aber noch 2:4. In Fürth soll das anders werden.