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Nach schwacher Leistung erntete VfB-Verteidiger Georg Niedermeier Kritik von Christian Gross.

Heidenheim/Stuttgart - Die Stimmung unter den VfB-Profis war nicht schlecht am Samstagabend - trotz des knappen 3:2(3:1)-Erfolgs im Testspiel gegen den 1. FC Heidenheim. Nur einer sah aus, als wolle er am liebsten im Erdboden versinken. "Heute bitte nicht", erklärte Georg Niedermeier, angesprochen auf eine Einschätzung seiner Leistung im Spiel gegen den Drittligisten. Sagen wollte der Innenverteidiger nichts, sein Gesichtsausdruck aber sprach Bände. Dabei hatte er den VfB in der 31. Minute in Führung gebracht.

Was Niedermeier allerdings auf seiner eigentlichen Position in der Innenverteidigung zeigte, glich dem, was ihm schon in den ersten Pflichtspielen jede Menge Kritik eingebracht hatte. Viele Stellungsfehler, waghalsige Pässe im eigenen Strafraum, Unkonzentriertheiten, keine Präsenz auf dem Platz - von der Souveränität, die er in den zwölf Bundesligaspielen der vergangenen Saison an den Tag gelegt hatte, ist er weiter entfernt als der VfB von der Tabellenspitze. 

VfB-Trainer Christian Gross fand nach dem Testspiel deutliche Worte. "Ich erwarte eine höhere Aufmerksamkeit in der Verteidigung - vor allem von erfahrenen Spielern wie Georg Niedermeier", sagte er. Gross hat schon nach den schwachen Pflichtspielen versucht, den verunsicherten Defensivmann aufzubauen: "Ich habe ihm gesagt, das Leben ist eine Achterbahn. Es kann nicht immer nur aufwärts gehen."Auch der Schweizer rätselt über die Gründe für das Formtief. "Der Druck auf ihn ist jetzt natürlich höher, vielleicht ist auch die Position auf der linken Seite ungewohnt", erklärte er und betonte: "Wir arbeiten daran, dass er da schnell wieder raus kommt."

Ob Georg Niedermeier im Derby gegen den SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr) allerdings die Chance zur Wiedergutmachung erhält, ist fraglich. Sicher nicht, wenn Matthieu Delpierre rechtzeitig fit wird. Gegen Heidenheim musste der Franzose, der vor 14 Wochen an der Patellasehne operiert wurde, passen, weil ihn noch Schmerzen plagen. Am Dienstag aber soll er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. "Wir arbeiten auf das Spiel in Freiburg hin", sagte Gross.